Flüchtlinge

Gedenken an die Vertriebenen aus Wolhynien

Ernst Reimann (*1938 in Wolhynien), Bischof Tilman Jeremias und Linstows Bürgermeister und Vorsitzender des Museumsvereins, Johannes Herbst in einem Forstwagen des Museums, in dem das "Harzen" gezeigt wird (von links).
Ernst Reimann (*1938 in Wolhynien), Bischof Tilman Jeremias und Linstows Bürgermeister und Vorsitzender des Museumsvereins, Johannes Herbst in einem Forstwagen des Museums, in dem das "Harzen" gezeigt wird (von links).© Annette Klinkhardt / Nordkirche

07. September 2020

Mit einem Gottesdienst und einer Kranzniederlegung ist am Sonntag in Linstow (Landkreis Rostock) an die Kriegsflüchtlinge aus der polnisch-ukrainischen Grenzregion Wolhynien erinnert worden.

Es sei heute kaum vorstellbar, was die Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten 1945 für unermessliches Leid mit sich gebracht habe, sagte  Bischof Tilman Jeremias in seiner Predigt auf dem Gelände des Wolhynier Umsiedlermuseums. Nach ihrer Ankunft in Mecklenburg habe kaum jemand ein Herz für ihre verzweifelte Lage gehabt. Jeremias: "Zu DDR-Zeiten waren die Themen Flucht und Vertreibung tabu." Trost hätten die Wolhyniendeutschen vor allem im lutherischen Glauben gefunden.

Trost im lutherischen Glauben

Seit 1993 zeigt das Wolhynier Umsiedlermuseum in Linstow in einer Dauerausstellung die Geschichte und Lebensweise der Wolhyniendeutschen. Rund 250.000 Deutsche lebten Anfang des 20. Jahrhunderts in Wolhynien. Sie wurden von 1939 an in das besetzte Polen umgesiedelt. Nach ihrer Flucht 1945 landeten viele von ihnen in Mecklenburg.

Beim Museumsfest treffen sich jedes Jahr Menschen mit wolhynischen Wurzeln aus der ganzen Welt. Es ist nach Angaben der Veranstalter weltweit das einzige Treffen dieser Art.

 

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