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Gedenken an erste Juden-Deportation vor 79 Jahren

© Pixabay/StockSnap

04. Februar 2019 von Sebastian Kühl

Mit einer Lesung und einem Gedenkweg entlang der Greifswalder Stolpersteine erinnert am 12. und 13. Februar der Arbeitskreis Kirche und Judentum des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises an die Deportation pommerscher Juden vor 79 Jahren erinnert.

Die Lesung findet am Dienstag, 12. Februar, um 20 Uhr im Koeppenhaus Greifswald (Bahnhofstraße 4/5) statt. Der Eintritt zur Lesung kostet fünf Euro.

Zu hören sind Texte aus Briefen von Dr. Rudolf Kaufmann, die von den Schauspielern Stephan und Christiane Waak nach dem Buch von Reinhard Kaiser „Königskinder – eine wahre Liebe“ vortragen werden. Der Geologe Rudolf Kaufmann promovierte 1933 an der Greifswalder Universität. Da er jüdische Vorfahren hatte, verlor er alle Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland. Nach dreijähriger Zuchthaushaft wegen der Beziehung zu einer „arischen“ Frau, floh er nach Litauen, wo er im Sommer 1941 von einem deutschen Soldaten aufgrund seiner Abstammung erschossen wurde.

Andacht zum Gedenken an die Opfer

Am Tag darauf, am 13. Februar, gibt es um 17 Uhr eine Andacht zum Gedenken an die Opfer der Deportation eine Andacht unter der Leitung von Pastorin Dr. Ulrike Streckenbach in der Annenkapelle der Greifswalder Marienkirche. Im Anschluss findet in der Mühlenstraße 10, am Standort des früheren Gebetsaals der jüdischen Gemeinde, ab 17.30 Uhr ein Gedenkweg zu den Greifswalder Stolpersteinen statt. Mit diesen im Boden eingelassenen Gedenktafeln wird an das Schicksal der Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, ermordet oder vertrieben wurden.

Geschichtlicher Hintergrund

Am 20. Januar 1942 fand die als Wannseekonferenz in die Geschichte eingegangene Zusammenkunft statt, auf der sich Verantwortliche des NS-Staates trafen, um den begonnenen Holocaust an den Juden zu organisieren. Damit erreichte die planmäßige Ermordung des europäischen Judentums im Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten ihre letzte Phase. Bereits zuvor waren Deportationen jüdischer Personen und Familien aus dem Deutschen Reich nach Osten durchgeführt worden, unter den Augen ihrer nichtjüdischen Nachbarn. Den Anfang machte eine Aktion am 12. und 13. Februar 1940 in Pommern. 1.200 Juden wurden aus allen Gegenden der Provinz in Stettin gesammelt und von dort in das „Generalgouvernement“ verbracht, zunächst in jüdische Ortschaften und Siedlungen im Gebiet Lublin. Bald darauf begann die industrielle Vernichtung.

 

 

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