Ruhestand

Gefängnisseelsorge war für Pastor Timm die Kür

Andreas Timm hat seine Seelsorge-Tätigkeit in der JVA Bützow als erfüllend wahrgenommen. Jetzt geht er in den Ruhestand.
Andreas Timm hat seine Seelsorge-Tätigkeit in der JVA Bützow als erfüllend wahrgenommen. Jetzt geht er in den Ruhestand. © Monika Lawrenz

24. März 2021

Der Bützower Gefängnisseelsorger Andreas Timm geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger an der JVA Bützow in Mecklenburg-Vorpommern wird Pastor Johannes Wolf.

Pastor Timm engagierte sich seit Anfang 2015 in der JVA Bützow für Gefangene und Mitarbeitende. Zuvor war Timm über 30 Jahre lang Gemeindepastor, zuletzt in der Lukaskirchengemeinde Graal-Müritz. Von 1993 bis 2005 war er am Münster Bad Doberan. "Für mich war die Arbeit in der JVA meine berufliche Kür", sagt der 65-Jährige über die letzte Station seines Berufslebens.

Mit viel Herzblut und Augen fürs Wesentliche 

"Gottesdienste, Seelsorge, Bibelgruppen – anders als zuvor als Gemeindepastor musste ich mich hier nicht mehr um Dinge wie Bauangelegenheiten oder Friedhofsordnungen kümmern, sondern konnte die Aufgaben wahrnehmen, wegen derer ich meinen Beruf gewählt hatte, das war genial", so der Pastor.

Prof. Dr. Kerstin Lammer, Leitende Pastorin des zuständigen Hauptbereichs für Seelsorge und gesellschaftlichen Dialog, dankt Pastor Timm für seinen Dienst: "Die seelsorgliche Arbeit von Mensch zu Mensch bleibt nach außen hin meist unsichtbar. Pastor Timm hat seinen Dienst mit sehr viel Herzblut und Engagement versehen und sich auch über die tägliche Arbeit in der Anstalt hinaus engagiert. So ist es ihm im September 2020 erstmals in der Geschichte der Nordkirche gelungen, zusammen mit Gefangenen und dem NDR einen Radiogottesdienst aus dem Gefängnis zu senden – und dann noch unter Corona-Bedingungen!", würdigt Lammer Timms Wirken in Bützow.

Timms Nachfolger wird Pastor Johannes Wolf (54), bisher Militärdekan im Evangelischen Militärpfarramt in Laage. Er nimmt seinen Dienst am 1. Juni 2021 auf.

Verabschiedung unter Corona-Bedingungen

Der Gottesdienst zu seiner Verabschiedung wird am Donnerstag, 25. März, gefeiert. Aufgrund der Pandemie wird die Feier, zu der auch Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister erwartet wird, nur im kleinen Rahmen im Sozialgebäude der JVA stattfinden. Ein Gottesdienst mit Gefangenen wird in der darauffolgenden Woche nachgeholt. 

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