Zum Tag der Deutschen Einheit hat Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt den Zusammenhalt und das Einstehen für unsere Demokratie in den Mittelpunkt ihrer Predigt gestellt. Der ökumenische Fernseh-Gottesdienst wurde von der Nordkirche, den Erzbistümern Berlin und Hamburg und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen gestaltet.
Der Festgottesdienst wurde im ZDF live aus Schwerin übertragen und kann am 3. Oktober ganztägig online abgerufen werden. Unter dem Motto „Vereint Segel setzen“ hatten sich rund 950 Menschen im Schweriner Dom eingefunden.
Unter ihnen waren auch prominente Gäste aus Gesellschaft und Politik: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig und Bundeskanzler Olaf Scholz sowie weitere zahlreiche Ministerpräsident:innen und Bundesminister:innen.
„Angesichts so vieler Herausforderungen geht es jetzt doch darum, zusammenzustehen und nicht aufzugeben“, sagte Kühnbaun-Schmidt in ihrer Predigt mit Blick auf aktuelle Radikalisierung und die damit verbundenen Gefahren für unsere Demokratie. Denn:
Auch Jesus ermutigt dazu, nicht aufzugeben. Als er die müden und enttäuschten Fischer mit ihren leeren Netzen sieht, da schickt er sie gleich noch einmal los. Damit der Misserfolg nicht zur prägenden Erfahrung wird. Als die Fischer dann zurückkehren, sind ihre Netze bis zum Zerreißen voll.
Hoffnung auf Demokratie und positive Zukunft nicht aufgeben
Die Landesbischöfin betonte: "Jetzt gelte es, das Handwerk der Demokratie neu zu lernen. Neu zu lernen, wie wichtig verlässliche Zusammenarbeit und Kooperation sind."
Denn wie bei einem Handwerk müssen wir auch beim Zusammenleben in unserer Demokratie von Zeit zu Zeit etwas hinzulernen.
„Gott schenkt neues Leben und neue Möglichkeiten, selbst dann, wenn wir meinen, dass wir am Ende unserer Möglichkeiten sind, dass alles vorbei ist“, so Kühnbaum-Schmidt.
Wir brauchen "Mut zum Aufbruch"
Auch der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch betonte, wie wichtig es sei, nach vorne zu blicken: „Wer die Segel setzen will und hinausfahren will in die Weite, der muss die Sicherheit des Hafens verlassen. Dazu bedarf es des Mutes zum Aufbruch. Wer den Mut nicht findet, die Küste aus den Augen zu verlieren, wird sein Ziel nie erreichen“, sagt er.
Aktuell sei das sinnbildliche Meer zwar ungemütlich und stürmisch, aber „ein Boot, das dauerhaft im Hafen liegen bleibt, verliert seinen Sinn.“ Bezogen auf unsere heutige Situation sagte er weiter:
Dass wir in Deutschland auf vielen gesellschaftlichen Feldern, besonders aber in unser aller Denken und Handeln wieder mehr Mut fassen sollten, ist auch ein Auftrag der Feier zur Deutschen Einheit.
Auch die Musik nimmt das Thema „Vereint Segel setzen“ auf: Zu hören war unter anderem das Lied „Vertraut den neuen Wegen“. Untermalt wurde der Gottesdienst von Saxophon-Klängen und den Stimmen des Kammerchors der Hochschule für Musik und Theater Rostock unter Leitung von Matthias Mensching.
Zudem erklangen die Töne von „Querblech“, eine Auswahlgruppe des Posaunenwerkes Mecklenburg-Vorpommern der Nordkirche unter Leitung von Martin Huss. An der Orgel spielte Domkantor Jan Ernst.
Nach dem Gottesdienst, der live im ZDF und auf eine Leinwand auf dem Schweriner Marktplatz übertragen wurde, beginnt das Bürgerfest. Dort präsentieren sich verschiedene kirchliche Akteure mit ihren Angeboten, so etwa die Diakonie, die Bahnhofsmission und Brot für die Welt.
Ebenso gibt es mehrere inklusive Angebote. So spielt etwa der inklusive Chor der Lebenshilfe. Die betreibt auch einen mobilen Barrista-Wagen, an dem verschiedene Kaffee-Spezialitäten probiert werden können.
Wer einen Ort der Stille und Besinnnung sucht, kann in der katholischen Propsteikirche St. Anna in der Schlossstraße einen Besuch abstatten. Im Innenhof wird eine Ausstellung zu den Kirchen in der Wendezeit gezeigt. Ebenso zeigt das Katholische Hilfswerk „misso“ in der Graf-Schack-Allee eine interaktiven Ausstellung zum Thema „Eine Welt. Keine Sklaverei.“
Interaktiv wird es auch bei der Caritas am Pfaffenteich in der Alexandrinenstraße: Die Streetwork-Anhänger sammeln mit ihrer Kampagne #RadikalZugehört Passantenstimmen ein: Dort steht ein FRUST-O-MAT, an dem man auch seinem Ärger über bestimmte Dinge loswerden kann.
Hintergrund: Der Weg zur Wiedervereinigung
Am 3. Oktober 1990 feiern tausende Menschen in Berlin die Wiedervereinigung von Ost und West. Die Freiheitsglocke ertönt als Signal dafür, dass die Teilung Deutschlands beendet ist.
Vorausgegangen ist dem eine friedliche Revolution: Die Menschen in der DDR wollen die Repressalien des SED-Regimes nicht länger hinnehmen und gehen für ihre Freiheit in immer größerer Zahl auf die Straße. Doch bis zur Wiedervereinigung ist nicht nur dieser breite öffentliche Protest nötig. Es braucht auch viel diplomatisches Geschick und die Bereitschaft der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, ein geeintes Deutschland zuzulassen.
Im sogenannten Zwei-plus-Vier-Vertrag wird geregelt, dass Deutschland keinen Angriffskrieg mehr beginnen darf. Zudem wird die Waffen- und Armee-Stärke des vereinten Deutschlands festgelegt und der Abzug der sowjetischen Truppen aus Ostdeutschland bestimmt.
Ebenso wird mit der Wiedervereinigung ein einheitliches Politik-, Wirtschafts- und Währungssystem festgelegt. Dies hatte Bundeskanzler Helmut Kohl als Teil seines 10-Punkte-Plans als Bedigung für die Wiedervereinigung festgelegt. Im Klartext bedeutet dies: Die DDR wird an das System der BRD angeschlossen, erhält also die D-Mark und arbeitet fortan nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche. Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de
Wir nutzen Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen und unsere Kommunikation mit Ihnen zu verbessern.
Cookie Einstellungen
Wir nutzen Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen und unsere Kommunikation mit Ihnen zu verbessern. Treffen Sie hier Ihre persönliche Präferenz:
Erforderliche Cookies helfen dabei, eine Website nutzbar zu machen, indem sie Grundfunktionen wie Seitennavigation und Zugriff auf sichere Bereiche der Website ermöglichen. Die Website kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren.
Dieser Cookie speichert den Zustimmungsstatus des Nutzers zu externen Inhalten; zur Datenschutzerklärung
Diese Cookies werden genutzt, um Funktionen der Website zuzulassen, die Ihnen eine möglichst komfortable und auf Ihre Interessen zugeschnittene Nutzung ermöglichen. Des Weiteren hilft uns die Analyse des Nutzerverhaltens ebenfalls, die Qualität unserer Webseite fortlaufend zu verbessern.
_pk_id
Laufzeit: 13 Monate
Anbieter: Nordkirche Wird verwendet zur Erhebung statistischer Daten darüber, wie Websites von Besuchern genutzt werden. Wird zur Unterscheidung von Benutzern verwendet. zur Datenschutzerklärung
_pk_ref
Laufzeit: 6 Monate
Anbieter: Nordkirche Wird verwendet, um die Zuweisungsinformationen zu speichern, der Referrer hat ursprünglich die Website besucht. zur Datenschutzerklärung
_pk_ses
Laufzeit: 30 Minuten
Anbieter: Nordkirche Kurzlebige Cookies, die zur vorübergehenden Speicherung von Daten für den Besuch verwendet werden. zur Datenschutzerklärung
mtm_Zustimmung
Laufzeit: 30 Jahre
Anbieter: Nordkirche Wird mit einem Verfallsdatum von 30 Jahren erstellt, um daran zu erinnern, dass die Zustimmung vom Benutzer erteilt wurde. zur Datenschutzerklärung
mtm_cookie_consent
Laufzeit: 30 Jahre
Anbieter: Nordkirche Wird mit einem Verfallsdatum von 30 Jahren erstellt, um sich daran zu erinnern, dass die Zustimmung zur Speicherung und Verwendung von Cookies vom Benutzer gegeben wurde. zur Datenschutzerklärung
NID
Laufzeit: 6 Monate
Anbieter: Google (Maps) Wird von Google verwendet, um Werbeanzeigen an Ihre Google-Suche anzupassen. Mit Hilfe des Cookies „erinnert“ sich Google an Ihre am häufigsten eingegebenen Suchanfragen oder Ihre frühere Interaktion mit Anzeigen. So bekommen Sie immer maßgeschneiderte Werbeanzeigen. Das Cookie enthält eine einzigartige ID, die Google benutzt, um Ihre persönlichen Einstellungen für Werbezwecke zu sammeln. zur Datenschutzerklärung
fe_typo_user
Laufzeit: 30 Minuten
Anbieter: Nordkirche Wird beim Website Login benutzt, um Sie wieder zu erkennen. zur Datenschutzerklärung
Einstellungen zum externen Inhalt
Auf dieser Internetseite befinden sich verschiedene Externe Inhalte, wie zum Beispiel YouTube-Videos. Diese bauen eine Verbindung zu externen Servern auf, übermitteln persönliche Daten und bedürfen daher Ihrer Zustimmung.