Genitalverstümmelung: Grüne wollen mehr Beratungsstellen
13. Februar 2014
Kiel. Schleswig-Holsteins Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert mehr Beratungsstellen für Frauen und Mädchen, die unter Genitalverstümmelung leiden oder davon bedroht sind. Anlass ist der weltweite Aktionstag "One-Billion-Rising" zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen am Freitag (14. Februar). Zudem sollten Lehrer, Erzieher, Ärzte sowie die Polizei zu diesem Thema geschult werden, sagte die sozialpolitische Sprecherin Marret Bohn in Kiel. Das Frauenwerk der Nordkirche kündigte eine öffentliche Aktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in Büsum an.
Weltweit sind rund 140 Millionen Frauen und Mädchen Opfer von Genitalverstümmlung. "Unter dieser Form von Gewalt und Unterdrückung leiden insbesondere Frauen und Mädchen in Afrika sowie im arabischen Raum", sagte Bohn. Auch in Europa und in Deutschland lebten Frauen, die Opfer von Genitalverstümmelung geworden sind. Häufig würden diese jungen Frauen zwangsweise während eines Aufenthaltes im Heimatland beschnitten, hatte kürzlich das Kinderhilfswerk Plan International mitgeteilt. Der Eingriff hat neben Traumata oft Infektionen und Komplikationen bei der Geburt zur Folge, die zum Tod führen können.
Veranstaltungen in Flensburg, Husum, Barsbüttel und Lübeck
In Schleswig-Holstein sind am Aktionstag "One Billion Rising" Veranstaltungen unter anderem in Flensburg, Husum, Barsbüttel und Lübeck geplant. Nach Angaben des Nordkirchen-Frauenwerks wurde der Aktionstag 2013 zum ersten Mal begangen. Rund eine Milliarde Menschen in 207 Ländern hätten sich beteiligt. Die "One Billion Rising"-Kampagne entstand, nachdem die Vereinten Nationen veröffentlichet hatten, dass weltweit eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt wird. Bei einer Weltbevölkerung von sieben Milliarden Menschen sind das eine Milliarde Frauen und Mädchen.
Info
Die Aktion des Frauenwerks findet statt am 14. Februar, 17.45 Uhr in Büsum, Königsberger Straße 12-16.