"Blaulichtfamilie"

Gottesdienst für Einsatzkräfte: "Das auszuhalten kostet Kraft"

Der improvisierte Altar, im Hintergrund von links nach rechts: Pastor Hieber, Pastorin Warnemünde und Pastor Noll.
Der improvisierte Altar, im Hintergrund von links nach rechts: Pastor Hieber, Pastorin Warnemünde und Pastor Noll.© KKOH/Heinen

15. August 2021

Rund 60 Einsatzkräfte der verschiedenen in Ostholstein vertretenen Rettungsorganisationen, der Feuerwehr und der Notfallseelsorge kamen am Wochenende zum Dankesgottesdienst in die St. Laurentius-Kirche in Süsel. Alle zwei Jahre finde der Gottesdienst für die meist Ehrenamtlichen der "Blaulichtfamilie" statt, teilte der Kirchenkreis Ostholstein mit.

"Wir wissen, wie nah uns das Unglück kommen kann in der Nachbarschaft, aber auch im ganz Großen wie an der Ahr", sagte Pastor Christopher Noll, Teamleiter der Notfallseelsorge in Ostholstein, in seiner Predigt. Helferinnen und Helfer stünden in solchen Situationen jedoch nicht allein vor der Not der anderen, sondern könnten auf die Kameradschaft zählen.

Klage über Unglücke vor Gott tragen

Es gebe Unglücke, die kein Mensch verdient habe, sagte Noll. Und einzelne Einsatzkräfte würden darüber mit der Zeit sogar zynisch oder gleichgültig. "Denn das auszuhalten kostet Kraft." Als Christ könne jedoch jeder seine Klage über Unglücke vor Gott tragen und ihn sogar anklagen, so wie Jesus am Kreuz, oder um Hilfe und Schutz bitten. Jeder müsse da seine eigene Antwort finden, um mit diesen Erfahrungen umzugehen.

Im Anschluss an den Gottesdienst legten die Besucher Steine vor dem Altar ab als Symbol für die Erlebnisse, die bei Einsätzen nur schwer auszuhalten waren.

 

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