Mit Segen ins Ziel

Gottesdienst zum Hamburg-Marathon

In der Hamburger Hauptkirche St. Petri können sich Läuferinnen und Läufer vor dem Marathon segnen lassen.
In der Hamburger Hauptkirche St. Petri können sich Läuferinnen und Läufer vor dem Marathon segnen lassen.© fotolia, saiko3p

25. April 2024 von Kristina Tesch

Seit 2013 gib es am Vorabend des Hamburg-Marathon einen Gottesdienst. In St. Petri bekommen alle Interessierten einen Segen für die Strecke.

„Wenn mein Kopf total voll ist und ich merke, es geht nichts mehr, dann gehe ich laufen“, erzählt Pastor Ulf Werner. Marathonläufer sei er nicht, aber 50 Minuten durch den Wald bewirken viel bei ihm.

„Ich bekomme die Natur so bodenständig mit, denn ich bewege mich ja auf dem Boden, auf der Erde“, ergänzt Dagmar Loga-Haenel, Sekretärin an der Hauptkirche St. Petri. „Natur und Glauben gehören ganz bestimmt und unabdingbar zusammen.“ Gemeinsam mit einem Team gestalten die beiden den Marathon-Gottesdienst am Vorabend des Hamburg-Marathon.

Menschen laufen in Sportkleidung eine Straße entlang. Im Vordergrund schwenkt jemand eine rote Flagge mit dem Hamburg-Wappen.
Genau 42,195 Kilometer zieht sich die Laufstrecke beim Hamburg Marathon durch die Hansestadt. Mehr als 38.000 Läuferinnen und Läufer haben sich 2024 angemeldet.© Canetti, iStock

Gesegnet auf die Strecke

Am kommende Wochenende (27. und 28. April) machen sich rund 38.000 Sportlerinnen und Sportler auf, um durch die Straßen von Hamburg zu laufen. 15.000 wollen am Sonntag die Marathondistanz von 42,195 Kilometer schaffen. Am Sonnabend (27. April) gibt es für alle Interessierten um 18 Uhr den Marathon-Gottesdienst in der Hauptkirche St. Petri in der Hamburger Innenstadt - inklusive Segensband.

Gemeindeangebot "Liturgie des Laufens"

Den Gottesdienst gibt es seit 2013. „Die Idee dafür, also der Ursprung, war eigentlich 2012, dass wir mit einem Gemeindeangebot 'Liturgie des Laufens' angefangen haben“, erinnert sich Loga-Haenel. Bis heute bestehe er und sei fester Bestandteil im Programm des Hamburg-Marathon.

Internationale Gemeinschaft: Laufen verbindet

Das Besondere sei die Mischung: „Dass wir mit Menschen aus den Partnerstädten Hamburgs zusammenkommen. Wir laufen zusammen mit der Hamburger Polizei, der Polizei Chicago. Das gibt einen ganz großen Zusammenhalt“, sagt die Organisatorin und ergänzt, „das hat auch noch den Blick über den Tellerrand hinweg. Wir sind eine große Gemeinschaft an Läufern, die vor Grenzen nicht Halt macht“.

Für Ulf Werner ist es der dritte Marathon-Gottesdienst. Schon die St. Petri-Kirche in der Innenstadt sei als Ort besonders. „Da hatte ich das Gefühl, dass ich selber auch beschenkt werde durch die Menschen, die da kamen.“

Das Publikum, rund 120 Menschen, sei sehr international. Aus China, aus Irland, Schottland und Japan seien Gäste da gewesen. Die Übergabe der Segensbänder im Altarraum habe eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt. Viele hätten sich einfach in die Musik fallen lassen.

Gottesdienst als Zeichen der Gemeinschaft

Auch für Dagmar Loga-Haenel sei der Gottesdienst ein besonderes Zeichen der Gemeinschaft. Er gebe ihr die stärkende Kraft, die sie für diese Herausforderung brauche. „Ich bin nicht alleine auf diesem Weg. Ich habe da noch jemanden, der unabhängig von allen da ist und der über allem steht.“

Sie sei fest davon überzeugt, dass es diesen Zuspruch und diese Gewissheit für die Läuferinnen und Läufer brauche, „dass da noch jemand ist, der eine schützende Hand über uns hält“.

Warum laufen Menschen mit?

Im Anschluss an den Gottesdienst habe Werner in den Geschichten der Menschen noch so viel mehr erfahren. „Sie haben geteilt, warum sie eigentlich laufen. Eine Irin erzählte mir, dass sie für ihren verstorbenen Mann läuft.“ Viele berührende und bewegende Geschichten, die die Menschen mit in den Gottesdienst und auf die Strecke nehmen.

Der Hamburg-Marathon lockt jährlich viele tausend Athletinnen und Athleten in die Hansestadt. (Archiv)
Der Hamburg-Marathon lockt jährlich viele tausend Athletinnen und Athleten in die Hansestadt. (Archiv)© MHV

Ob 42,195 Kilometer, eine Staffel, 16 Kilometer oder die neun zum Schluss, dass so viele unterschiedliche Menschen gemeinsam laufen, sei für Loga-Haenel auch ein Zeichen des Friedens. „Aus ein paar Menschen am Anfang sind mehrere Staffeln und eine richtige Familie geworden, eine wunderbare Mischung aus Ehrenamt, Hauptamt, Kirche und Stadt.“

Aktion der Pop-Up-Church

Dieses Jahr sei neben dem Marathon-Gottesdienst auch eine Aktion der Pop-Up-Church an der Kirchengemeinde Ohlsdorf-Fuhlsbüttel, direkt an der Laufstrecke, geplant. „Eine Jubelstation für die Läuferinnen und Läufer, die dann schon gut 20 Kilometer gelaufen sind“, sagt Werner. Das Team aus Pastorinnen und Pastoren möchte da noch einmal anfeuern und ihnen etwas mitgeben. Und mit den Menschen vor Ort möchten sie ins Gespräch kommen über Glauben und Laufen.

Pop-Up-Church zum Marathon

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Beim Haspa-Marathon Hamburg wird es am Sonntag (28. April) eine Aktion der Pop-Up Church geben. Ab 11 Uhr öffne die St. Marien-Kirche, die bei Kilometer 31 direkt an der Strecke liegt, traditionell ihre Türen für Läuferinnen und Läufer, die eine Pause brauchen. Ab hier gelte es noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und an sich zu glauben.

Sekt und Schnittchen für's Publikum

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Pastorinnen und Pastoren der Pop-Up-Church werden an genau dieser Stelle die Situation der Marathonis aufnehmen und mit den Zuschauenden ins Gespräch kommen. Fragen sollen sein: „Was gibt dir Kraft, wenn du an deine Grenze kommst?“ oder auch „Worauf vertraust du, wenn die nächste Etappe schwer wird?“. Für das Publikum gebe es zudem Sekt und Schnittchen.

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