Hamburger Kurden beenden Hungerstreik
19. November 2012
Hamburg. Der Hungerstreik der Kurden in Hamburger Kirchen ist beendet. Nachdem die kurdischen Häftlinge in der Türkei ihren Hungerstreik am Wochenende aufgegeben hatten, sei am Sonntag auch der Hungerstreik in der evangelischen Immanuelgemeinde auf der Hamburger Veddel beendet worden, bestätigte Flüchtlingspastorin Fanny Dethloff am Montag dem epd.
Anlass war ein entsprechender Aufruf von Abdullah Öcalan, Chef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
Eine Gruppe Hamburger Kurden hatte am 8. November im Turm der St. Georgskirche einen Hungerstreik begonnen, um auf die Situation der kurdischen Minderheit in der Türkei aufmerksam zu machen. Konkret hatten sechs Personen die Nahrungsaufnahme verweigert. Dabei wurden die Aktivisten von weiteren Kurden unterstützt. Später zog die Gruppe in die Gemeinde Veddel. Die Nordkirche hatte Verständnis gezeigt und Unterstützung für das Anliegen der Gruppe angeboten.
In der Türkei waren vor zwei Monaten mehrere hundert kurdische Häftlinge in den Hungerstreik getreten. Später hatten sich Parlamentsabgeordnete und Kommunalpolitiker angeschlossen. Die Kurden forderten politische Gleichberechtigung, Anerkennung ihrer Sprache und bessere Haftbedingungen für Öcalan. Vorige Woche hatte die türkische Regierungspartei einen Gesetzentwurf vorgestellt, wonach Angeklagte vor Gericht auch kurdisch sprechen dürfen. Am Wochenende hatte Öcalan über seinen Bruder zum Abbruch des Hungerstreiks aufgerufen.