Reformationsjubiläum 2017

Historiker: Protestanten müssen Katholiken Brücken bauen

04. Januar 2013 von Simone Viere

Hamburg. Die Protestanten müssen den Katholiken nach Ansicht des Historikers Hartmut Lehmann Brücken bauen, damit diese sich am Reformationsjubiläum 2017 beteiligen können.

Zum Beispiel dürfe Luther nicht als jemand dargestellt werden, der den Bruch mit der alten Kirche gesucht habe, heißt es in einem Beitrag Lehmanns in der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Die katholische Kirche halte bislang Abstand bei der Beteiligung an der 500-Jahr-Feier der Reformation, weil sie "das Zerbrechen der Kirche nicht feiern" wolle. Lehmann war bis 2004 Direktor am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen.

Die Lutherbotschafterin Margot Käßmann habe "es in der Hand, die katholischen Bedenken zumindest zu mildern", fügte Lehmann hinzu. Dann aber sollte sie "die späteren Legenden, die die Spaltung noch vertieft haben, bald aus dem Diplomatengepäck entfernen". Als Beispiele für populäre Lutherlegenden nannte Lehmann, dass der Reformator seine Thesen am 31. Oktober 1517 eigenhändig an die Wittenberger Schlosskirche geschlagen haben soll. Eine weitere Legende sei das Luther-Zitat "Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen", das er 1521 auf dem Reichstag in Worms gesagt haben soll.


Diese Darstellungen sollten Lehmann zufolge "Luther als Glaubenshelden und Freiheitskämpfer zeigen, der der Bevormundung durch die katholische Hierarchie die Stirn bietet. Mit der historischen Wirklichkeit, soweit sich diese aufgrund der überlieferten Quellen rekonstruieren lässt, haben sie nichts zu tun." Wer an dem "hammerschwingenden Luther" festhalte, verkenne, dass Luther mit den 95 Thesen allein eine Fehlentwicklung in seiner Kirche abstellen wollte. Ihm sei es um eine Reform seiner Kirche, "nicht aber um den Bruch mit der Kirche" gegangen. Lehmann ist Autor des Buches "Luthergedächtnis 1817 bis 2017" (Vandenhoeck & Ruprecht).
 

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