Hobby-Maler zeigt mit seinen Bildern die Probleme unserer Zeit
14. Juli 2015
Kühlungsborn. Terrorismus, Drogen, Verschmutzung der Umwelt – Gerd R. Sonnemann thematisiert in seinen Bildern die großen Probleme unserer Zeit. Jetzt stellt der 75-Jährige in der Pfarrscheune von Kühlungsborn aus. Dabei ist sein Beruf ein ganz anderer.
Gerd R. Sonnemann (75) ist Physiker im Hauptberuf und malt seit Kindesbeinen an. Er hat es als Maler bis zur Mitgliedschaft im Pommerschen Künstlerbund gebracht, der im kommenden Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert und in dem zum Beispiel Bildhauer und Maler wie Karl Ludwig Manzel, Eugen Dekkert, Martin Meyer-Pyritz, Franz Theodor Schütt, Gustav Wimmer oder Louis Douzette Mitglieder waren. Um Aufnahme in diesen Bund zu finden, muss man schon besondere Qualitäten aufweisen. Nach einer Kandidatenzeit wurde Sonnemann vor zehn Jahren Mitglied.
Der in Rostock Geborene hatte als junger Mensch kurzzeitig überlegt, Malerei zu studieren. Davon habe sein Vater aber abgeraten, sagt er. Heute ist Sonnemann froh darüber: „Ich kenne Maler, die, wenn sie nicht zu den Spitzen gehören, dahin vegetieren.“ So lebt er seit 1987 in Kühlungsborn, wohin er wegen der Arbeit kam: Er war am Institut für Atmosspärenphysik tätig.
Bilder sollen Kirchengemeinde zum Diskutieren bringen
Vor 22 Jahren gründete Sonnemann einen Malkreis, dessen Mitglieder sich jeden Montag in der Kühlungsborner Pfarrscheune treffen. Dort wird nicht nur nach eigenen Themen gemalt, sondern auch nach den Bedürfnissen der Kirchengemeinden. Zum Beispiel zu den Themen der Bibelwochen, die die Hobby-Maler unter seiner Leitung umzusetzen versuchen oder zu Erntedank. Die Bilder werden dann ausgestellt und sollen zum Gespräch in der Kirchengemeinde anregen.
In diesem Sommer stellt Sonnemann, der zwölf Jahre lang Kirchenältester war, Acrylbilder aus, die in seinem Atelier entstanden sind. In den Bildern setzt er sich mit zeitkritischen Themen auseinander. Die gegenwärtige Welt sei voller Probleme, die verknüpft seien mit der Schädigung der Umwelt, der Vernichtung der Artenvielfalt, der Überalterung der Gesellschaft, dem Konsum von Drogen und der steigenden Kriminalität, der Ungleichheit zwischen Arm und Reich, den nichtbeherrschbaren Migrationsströmen, dem internationalen Terrorismus und mit vielem anderen, sagt er. Die Kunst sei gefordert, dazu Stellung zu nehmen. Genau dies tut er mit seiner Ausstellung „Zeitsplitter“.
Info
Ein Gespräch mit dem Maler ist während der Öffnungszeiten der Ausstellung möglich oder nach Absprache mit Gerd Sonnemann, Telefon: 038293 / 6285.
Öffnungszeiten: mittwochs von 18 bis 22 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr oder nach Absprache mit dem Maler.
