Kirchenkreis Altholstein

Info-Abend: Was tun gegen den Pastorenschwund?

Christian Kuhlmann (r.) erläutert auf dem Info-Abend verschiedene Modelle, wie Kirchengemeinden zusammenarbeiten können.
Christian Kuhlmann (r.) erläutert auf dem Info-Abend verschiedene Modelle, wie Kirchengemeinden zusammenarbeiten können.© Kirchenkreis Altholstein/Schindler

17. Mai 2019 von Jürgen Schindler

In den kommenden Jahren werden viele Pastorinnen und Pastoren in der Nordkirche in den Ruhestand treten - und der Nachwuchs wird diese Lücke kaum füllen. Was bedeutet das für den Kirchenkreis Altholstein? Auf einem Info-Abend in Kiel haben sich Ehren- und Hauptamtliche dazu Gedanken gemacht.

„Wir müssen in den sauren Apfel beißen, es wird immer weh tun“, sagt Pastorin Corinna Weißmann-Lorenzen. „Ich möchte Lust auf Kirche machen, sonst verlieren die Leute bei dieser Mangelverwaltung völlig die Freude an der Mitarbeit“, so Pastor Stefan Holtmann. 

Pröpstin Witt: "Das wird uns alle betreffen"

Zwei Positionen an diesem Abend zu einer Prognose: Bis 2030 werden in der Nordkirche rund 600 Pastorinnen und Pastoren fehlen. „Das wird uns alle betreffen, ob wir wollen oder nicht“, sagt Pröpstin Almut Witt. Es bringe auch nichts, sich jetzt in Sicherheit zu wiegen, bloß weil in der eigenen Kirchengemeinde gerade alle Pfarrstellen besetzt seien. „Denn wenn die Nachbargemeinde keine Pastorin mehr hat, wird man sich aushelfen und gegenseitig entlasten müssen.“

Modelle für die Zusammenarbeit von Kirchengemeinden

Für den Kirchenkreis Altholstein gehen die Berechnungen davon aus, dass von jetzt 112 vollen Pfarrstellen im Jahr 2030 noch 70,5 übrigen sein werden. „Wenn man dieses Problem vernünftig lösen will, dann muss man kooperieren“, so Christian Kuhlmann. Er ist ehrenamtlicher Vorsitzender von PEP, dem Ausschuss, der sich im Kirchenkreis Altholstein um die Planung der Pfarrstellen kümmert. Am Infoabend stellt Kuhlmann verschiedene Modelle für diese Zusammenarbeit von Kirchengemeinden vor.

Zusammenschluss zum Kirchspiel als Lösung?

Eine Möglichkeit: Kirchengemeinden schließen sich zu einem Kirchspiel zusammen, legen also Schwerpunkte ihrer Arbeit fest und bestimmen, in welchen Gebäuden was angeboten wird. Das könnte in die Bildung eines Pfarrsprengels führen, der dann vom Kirchenkreis die Pastoren zugewiesen bekommt. Wenn es eher um die Entlastung von Verwaltungsaufgaben geht, käme auch ein Kirchengemeindeverband mit gemeinsamen Mitarbeitern in Frage. Mit der Idee, Kirchengemeinden zu fusionieren, kann an diesem Abend niemand so richtig warm werden. Zu groß sind die Ängste, damit ein Stück Heimat zu verlieren. Auch aus der Runde kommen Vorschläge. 

Sollen Ehrenamtliche mehr Verantwortung übernehmen?

„Wir müssen die Ehrenamtlichen qualifizieren, mehr Verantwortung zu übernehmen, und die Pastoren müssen bereit sein, Verantwortung abzugeben“, sagt Matthias Gemmer aus Holtenau. Pastor Christian Sievers hält dagegen: „Haben wir denn die Ehrenamtlichen, die das wollen?“ Im Norden der Landeshauptstadt denkt man bereits über Kirchenkreisgrenzen hinweg. „Wir beschnuppern uns mit Altenholz und Schilksee, was wir miteinander anfangen könnten“, so Pastor Roland Weiss aus Pries-Friedrichsort. 

Thema auf den kommenden Sitzungen der Synode

Dazu ermutigt an diesem Abend auch Pröpstin Almut Witt: „Es ist wichtig, dass Sie schauen, was für Sie vor Ort passt, welche individuelle Lösung für Sie die richtige sein kann.“ Dabei wolle der Kirchenkreis nach Kräften unterstützen. Witt lädt deshalb die Kirchengemeinderäte aus der Region Kiel im Juni zu weiteren Gesprächen ein. Auf ihren Sitzungen im August und November will sich dann die Synode des Kirchenkreises Altholstein mit dem Thema ausführlich befassen. 

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