Umweltschutz

Jugendklimakonferenz der Nordkirche gegen Lebensmittelverschwendung

Kochen ohne Strom: Teilnehmer der Jugendklimakonferenz auf dem Koppelsberg bei Plön schauen sich einen Solarkocher an
Kochen ohne Strom: Teilnehmer der Jugendklimakonferenz auf dem Koppelsberg bei Plön schauen sich einen Solarkocher an© Thomas Morell

05. Oktober 2015 von Simone Viere

Plön. Als Maßnahme gegen den Klimawandel will die Jugendklimakonferenz der Nordkirche die Verschwendung von Lebensmitteln eindämmen. Unter dem Motto "Verschwenden beenden" hatten Christliche Pfadfinder im September erfolgreich die Klimapilger zwischen Flensburg und Hamburg mit aussortierten Lebensmitteln aus Supermärkten versorgt. Weitere Projekte wie "Marmelade für alle" aus überzähligem Obst werden finanziell unterstützt. Synoden-Präses Andreas Tietze sicherte am Sonnabend zu, ein solches Projekt - "Containern" genannt - für das Nordkirchen-Parlament zu prüfen.

Rund 180 junge Menschen hatten während der dreitägigen Jugendklimakonferenz auf dem Koppelsberg (bei Plön) Maßnahmen gegen den Klimawandel diskutiert. Sie plädieren für eine fleischlose Ernährung mit regionalen Produkten, um den CO2-Ausstoß der Massentierhaltung zu senken. Das von ihnen gegründete Jugendklimanetzwerk <link http: www.klar-zur-wende.net>www.klar-zur-wende.net will künftig junge Klima-Botschafter ausbilden. 20 Delegierte wurden gewählt, die an der Klimakonferenz Anfang Dezember in Paris teilnehmen. Mit einer Klima-Gala wurde die Konferenz am Sonntag beendet.

20 Delegierte fahren zur Klimakonferenz nach Paris

Während der Podiumsdiskussion mit Kirchenvertretern äußerte Jungendvertreter Jonas Romann Zweifel, ob die Nordkirche mit einer Klimaabgabe von 0,8 Prozent wirksamen Klimaschutz leisten könne. Synoden-Präses Tietze wies darauf hin, dass auch viele Baumaßnahmen in Kindergärten und Gemeindehäusern zur Wärmedämmung beitragen. Die Nordkirche sei die erste Landeskirche mit einem Klimaschutzgesetz. Das Ziel, bis 2050 ohne CO2-Emissionen auszukommen, sei nicht wieder rückgängig zu machen.  

Jugendvertreterin Jennifer Hansen kritisierte die geringen Ausgaben der Kirche für Bildungsmaßnahmen. Junge Menschen brauchten Informationen, wenn sie ihr Leben klimafreundlicher gestalten wollen. Bischof Gothart Magaard wies darauf hin, dass vor allem die Jugendvertreter das Thema Klimaschutz in den Beratungen "gepusht" hätten. Sie müssten jetzt aufmerksam bleiben, damit die Beschlüsse auch in den Gemeinden umgesetzt werden.

Klimaforscher Notz: Jugendliche können Vorbild für Erwachsene sein

Der Hamburger Klimaforscher Dirk Notz vom Max-Planck-Institut ermutigte die Teilnehmer, Vorbild für die Erwachsenen zu sein. Ähnlich wie bei einem Musikinstrument brauche es Zeit und Geduld, um einen klimafreundlichen Lebensstil zu erlernen. "Das werden die Erwachsenen ohne euch nicht schaffen." 

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