Kielerin Gisela Koeppel-Plath bekommt Ansgarkreuz
12. Februar 2021
"Lungert nicht rum, macht euch nützlich!" Diesen Spruch aus der Kindheit hat Gisela Koeppel-Plath verinnerlicht. Jetzt bekommt sie für ihr außerordentliches, ehrenamtliches Engagement das Ansgarkreuz verliehen. Die Ehrung erfolgt durch Pröpstin Almut Witt am 21. Februar in der Vicelinkirche in Kiel.
"Ich bin erschrocken, als ich gehört habe, dass ich das Ansgarkreuz bekommen soll", sagt Gisela Koeppel-Plath. Denn eigentlich sei doch alles, was sie getan habe, selbstverständlich.
Seit mehr als 30 Jahren in der Kirche engagiert
Doch das sieht die Friedenskirchengemeinde anders, die Koeppel-Plath für das Ansgarkreuz vorgeschlagen hat. Kein Wunder, bei der langen Liste an Aufgaben, welche die Ehrenamtliche in den vielen Jahren übernommen hat. Da wäre zum Beispiel ihr Engagement im Kirchengemeinderat: Im Jahr 1990 fing Koeppel-Plath als "einfaches" Mitglied an und übernahm von 2007 bis 2013 den Vorsitz dieses Gremiums samt seiner großen Verantwortung. Auch der Synode des Kirchenkreises Altholstein gehörte sie über Jahre an.
"Die Kirchengemeinde ist eine Art Zuhause für mich, und in vieles bin ich einfach so reingerutscht", erzählt Koeppel-Plath. So wie etwa in den Bibelgesprächskreis, den sie seit den 90er Jahren leitet. Hier möchte sie statt einzelner Verse die Zusammenhänge begreifen. "Für den Bibelkreis besorge ich mir Literatur, setze mich mit dem Text auseinander und versuche, alles verständlich weiterzugeben", berichtet die ehemalige Gymnasiallehrerin. Wegen Corona macht die Gruppe gerade Pause.
Webmasterin und Layouterin des Gemeindebriefs
Durch das Virus lässt sich Koeppel-Plath jedoch nicht vom Gottesdienst abhalten. Die engagierte Ehrenamtliche steht sonntags als Lektorin am Pult, sie gestaltet das Liedblatt, und wenn Not an der Frau ist, übernimmt sie die Aufgabe der Küsterin. "Es gibt viele Menschen, denen der Gottesdienst in der Kirche auch während Corona wichtig ist. Und da ist es klar, dass ich komme."
Praktisch hineingerutscht ist Koeppel-Plath auch in den Job der Webmasterin. Von Anfang an bis heute betreut sie die Internetseiten der Kirchengemeinde. "Mein erster Computer war ein Atari, der kleine Bömbchen geworfen hat, wenn er abgestürzt ist", lacht sie. Von Anfang an setzte die ehemalige Lehrerin den Rechner konsequent in der Schule ein, folglich auch in der Kirchengemeinde.
Bis heute layoutet Koeppel-Plath am PC auch den Gemeindebrief. Mit vier Frauen zusammen bildet sie seit mehr als 15 Jahren die Redaktion des Blattes. Zeitweise hätte man Gisela Koppel-Plath auch mit der Gemeindesekretärin verwechseln können. Denn als es mal einen Engpass im Büro gab, half sie dort wie selbstverständlich aus.
Unermüdlich und hoch motiviert
Musikalisch ist die Ehrenamtliche übrigens auch. Anfang der 90er trat sie der Flötengruppe der Gemeinde bei. Aus dieser wurde das Flötenorchester und aus der Altflötenspielerin Koeppel-Plath die Frau an der wuchtigen Bassflöte.
"Lungert nicht rum, macht euch nützlich." Diesen Spruch aus ihrer Kindheit hat sie verinnerlicht. In wenigen Tagen wird sie nun 80 Jahre alt. Vor diesem Hintergrund klingt der Spruch fast wie ein Lebensmotto, wenn sie sagt: "Es macht Freude, etwas für andere zu tun. Es macht mir Freude, mit anderen zusammen etwas zu verbessern. Und solange ich das kann, und man es noch will, mache ich weiter."