Auf dem Weg ins Pastorenamt

"Kirche gibt Menschen den Raum, dass sie zur Ruhe kommen"

Julius Radtke (23), studiert Theologie und will Pastor werden. "Ich habe Lust darauf, den Prozess mitzugestalten, wie sich Kirche in der modernen Gesellschaft integrieren kann", sagt er.
Julius Radtke (23), studiert Theologie und will Pastor werden. "Ich habe Lust darauf, den Prozess mitzugestalten, wie sich Kirche in der modernen Gesellschaft integrieren kann", sagt er.© Radtke

19. September 2017 von Lena Modrow

Julius Radtke (23) studiert Theologie und will später einmal Pastor werden. Warum? Das erzählt er in unserer Serie "Auf dem Weg ins Pastorenamt".

Es war wohl abzusehen. In meinem Abibuch gab es eine Liste, in der andere reinschrieben, was aus mir wohl mal werden würde, und da stand immer: Pfarrer, Diakon, Kirchenvorstand, in die Richtung ging es schon. Seit ich so 12, 13 Jahre alt war, bin ich sehr aktiv in meiner Kirchengemeinde gewesen.

Ich selbst wusste nach meinem Abi 2012 aber erst einmal gar nicht, wie es beruflich weitergehen sollte. Ich habe ein FSJ im Rettungsdienst beim ASB gemacht und mich dann auf zwei Studiengänge beworben: Stadtentwicklung und Kulturmanagement sowie Theologie auf Pfarramt.

"Ich habe dann im Rettungsdienst gemerkt, was Kirche einem bringt"

Da mein NC nicht gereicht hat, ist es dann Theologie geworden. Das war auch gut so, ehrlich gesagt. Ich habe mich zwar immer für Stadtentwicklung und Stadtgeschichte interessiert, habe dann aber im Rettungsdienst gemerkt, was Kirche einem bringt und war dann wohl auch alt genug, meine Jugend in der Kirche richtig einzuordnen. Und bei Theologie gibt es auf jeden Fall Überschneidungen mit Stadt- und Kulturgeschichte. Und das motiviert mich auch für meinen Beruf später, nämlich auch Stadtbilder als Kirchengemeinde mitzuentwickeln. Ausschlaggebend für die Wahl war aber wohl das Gesamtspiel: Dass ich mich immer wohl gefühlt habe in der Kirche, da  ich mich in dem Tempo entwickeln konnte, wie ich wollte und das hat mir einfach sehr sehr gut getan. Und auch im Studium gab es Bestätigung: Gerade die Prüfungen in Griechisch und Hebräisch waren für mich eine Qual. Später denkt man dann aber: Du hast es geschafft und hattest die Motivation dich da durchzuquälen, dann kann der Weg nicht falsch sein.

"Vielen ist der Studiengang sehr fremd"

In vielen Gruppen kommt schon ein betretenes Schweigen, wenn man zusammensitzt, und erzählt, was man studiert. Weil keiner so richtig weiß, was er dazu sagen soll. Ich glaube, dass vielen der Studiengang sehr fremd ist, weil sie nicht mehr wissen, wie man sich in der heutigen Zeit mit Religion noch wissenschaftlich und modern auseinandersetzen kann. Ich glaube, dass Kirche nicht am Aussterben ist, auch wenn das viele sagen wegen der Kirchenaustritte. Kirche gibt Menschen den Raum, dass sie zur Ruhe kommen und sich selbst finden können. Ich glaube, das ist ein Bedürfnis, das immer existieren wird. Ich habe Lust darauf, den Prozess mitzugestalten, wie sich Kirche in der modernen Gesellschaft integrieren kann.

 

Zur Person

Julius Radtke, 23, kommt aus Hamburg, wo er auch vor vier Jahren sein Theologiestudium begonnen hat. Derzeit studiert er vier Semester in Bonn, jobbt nebenbei in einer Kirchengemeinde in Köln und will danach nach Hamburg zurückkehren. Er hofft, in etwa fünf Semestern in die Examensphase zu kommen und danach ins Vikariat. Denn er sagt: "Ich habe große Lust auf die Gemeindearbeit". Seit 2016 ist er im Studierendenrat der Nordkirche.

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