Klimamanagerin bringt frischen Wind in Energieprojekte
21. Februar 2023
Der Kirchenkreis-Schleswig-Flensburg macht beim Klimaschutz Ernst – und schafft dafür eine neue Stelle: Seit diesem Monat ist Sandra Limke als Klimaschutzmanagerin im Dienst. Sie arbeitet daran, dass der Kirchenkreis bis 2035 klimaneutral ist.
Mehr als zwei Jahrzehnte hat Sandra Limke als Maschinenbau-Ingenieurin mit Schwerpunkt Energietechnik und Umwelt selbstständig gearbeitet: Ihr Betrieb kümmert sich darum, dass Gebäude und Anlagen energieoptimiert werden. Nun führt ihr Mann das Büro allein weiter. Denn Sandra Limke kümmert sich ab sofort beim Kirchenkreis Schleswig-Flensburg darum, dass die ehrgeizigen Klimaziele erreicht werden.
Als Prädikantin auch ehrenamtlich im Einsatz
Ihr Markenzeichen: Ein herzhaftes und lautes Lachen, strukturiertes und zielorientiertes Arbeiten, eine hohe Fachkompetenz und dazu viel innerkirchliches Wissen, Erfahrungen und Netzwerke.
Vor vielen Jahren hatte Pastor Philipp Reinfeld sie an der Kirchentür geworben, im Kirchengemeinderat von Quern-Neukirchen mitzuarbeiten. Ein Ehrenamt, in sie sieben Jahre innehatte. Eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Predigerin (Prädikantin) und zur geistlichen Begleiterin folgten. Mittlerweile gestaltet Sandra Limke ehrenamtlich Andachten und Gottesdienste in der Nieharde.
Energiequellen müssen regenerativ sein
Sandra Limke sagt: „Energie und Wandlungsprozesse – darum geht es bei den Menschen, in der Kirche und beim Klimaschutz gleichermaßen. Ohne Energie bewegt sich nichts auf der Welt: Kein Mensch und keine Maschine. Was Gebäude angeht, ist das oberste Ziel, Energie einzusparen. Die beste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen. Und das, was wir brauchen, muss auf regenerative Energien umgestellt werden.“
Aus dem Archiv: Kirchengemeinde Lütau heizt mit Knickholz und Sonne
Bei dieser Forderung hat Sandra Limke keine Angst vor heiligen Kühen. Sie sagt: „Wir als Kirche müssen zeigen, wofür wir stehen. Deshalb gehört für mich auch Photovoltaik auf das Verwaltungsgebäude, auf Gemeindehäuser und auf die Kirchenschiffe, auch wenn eine Kirche alt ist. Weil alle Altäre nach Osten stehen, haben wir eine erstklassige Südausrichtung der Dächer. Die gilt es zu nutzen.“
Kirchtürme seien allerdings in der Regel ungeeignet, so Limke, die den Fokus auf Wärme als größten Klimaschutzfaktor bei der Kirche setzen will. Beim Thema Strom sei die Kirche größtenteils schon jetzt gut aufgestellt, weil in der Regel Ökostrom genutzt werde, sagt sie.
Auf Augenhöhe und mit Achtsamkeit
Für ihre Arbeit hat sie ein afrikanisches Sprichwort als Leitmotiv gewählt: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Deshalb will sie möglichst Viele zur Selbstwirksamkeit ermutigen und deren Prozesse begleiten. „Es geht nur zusammen, auf Augenhöhe und mit Achtsamkeit. Es wird seine Zeit brauchen“, so Limke.
Zum anderen will sie selbst möglichst bald die „dicken Fische“ aufspüren und in enger Zusammenarbeit mit der Bauabteilung für energetische Sanierung sorgen. Eine gute Basis dafür liefern die Daten aus dem Energiecontrolling, das die Evangelische Kirche seit über 20 Jahren betreibt.
Privates Projekt: Resthof modernisieren
Die Arbeit von Sandra Limke begleitet die Lenkungsgruppe Klimaschutz mit Mitgliedern aus dem Kirchenparlament, aus Gemeinden und dem Kirchenkreis. Und sie wird unterstützt von einer Mitarbeiter:in, die sich um die Themen Beschaffung, Mobilität und Bildung kümmert.
„Energieoptimiert modernisieren ist mein Ding“, sagt die Ingenieurin. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sie sich auch neben ihrer Arbeit diesem Thema widmet: Privat baut sie gerade den Resthof in der Gemeinde Steinbergkirche um, auf dem sie mit ihrem Mann und ihrem Cockerspaniel-Mix lebt. Energieoptimiert natürlich.