Landesbischof begrüßt Empfehlung des Erzbischofs zum Abendmahl
03. Juli 2018
Das Erzbistum Hamburg will evangelischen Ehepartnern im Einzelfall die Teilnahme am katholischen Abendmahl erlauben. Dies nimmt der Landesbischof der Nordkirche, Gerhard Ulrich, „mit Dankbarkeit zur Kenntnis“.
„Damit können Ehepartner beider Konfessionen nicht nur am Abendmahl in der evangelischen-lutherischen Nordkirche, sondern auch an der katholischen Eucharistiefeier im Erzbistum Hamburg gemeinsam teilnehmen und damit auch ihren christlichen Glauben in einem zentralen Punkt gemeinsam leben“, so der Landesbischof. „Gerade konfessionsverbindende Ehepaare schmerzt es, wenn sie ihr ganzes Leben miteinander teilen, aber Gottes erlösende Gegenwart im Abendmahl nicht gemeinsam erfahren können.“
Orientierungshilfe für einzelne Bischöfe
Hintergrund ist ein Kompromiss im Streit um die Öffnung des Abendmahls für evangelische Ehepartner in der katholischen Kirche in Deutschland. Eine entsprechende Handreichung wurde nicht, wie ursprünglich geplant, als offizielles Dokument der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht, sondern als Orientierungshilfe für einzelne Bischöfe. Den Ortsbischöfen soll mit diesen Orientierungshilfen weiterhin die Entscheidung über die Zulassung eines nichtkatholischen Ehepartners zum Abendmahl obliegen. Zuvor hatte der Vatikan Anfang Juni überraschend die von den deutschen katholischen Bischöfen mehrheitlich beschlossene Handreichung zurückgewiesen.
Gemeinsame Teilnahme am Abendmahl
Erzbischof Stefan Heße hat nun den Seelsorgern in der Orientierungshilfe "Mit Christus gehen" über konfessionsverbindende Ehen und ihre gemeinsame Teilnahme am Abendmahl empfohlen. Er sehe in dem beschriebenen Weg eine Möglichkeit, wie es zu einem verantworteten Sakramenten-Empfang im Einzelfall kommen könne, heißt es in dem veröffentlichten Schreiben.
Landesbischof: "Bestätigung des ökumenischen Wegs"
Nordkirchen-Landesbischof Ulrich fügte hinzu: „Zugleich sehe ich in der Empfehlung des Erzbischofs eine deutliche Bestätigung des ökumenischen Weges, den wir bereits seit Jahrzehnten miteinander gehen, um Trennendes zu überwinden und gemeinsam in dieser Welt Zeugnis als Christen abzulegen.“