Gleichberechtigung

Landesbischof Ulrich kritisiert Abschaffung der Frauenordination in Lettland

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Soenke Dwenger, Nordkirche

06. Juni 2016 von Simone Viere

Hamburg. Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich hat mit "Unverständnis" auf die Entscheidung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland reagiert, mit einer Verfassungsänderung die Frauenordination abzuschaffen. Für Lutheraner in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) könne es in geistlicher Hinsicht keinen Unterschied zwischen Mann und Frau geben.

Ulrich ist im Nebenamt Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Mit der lettischen Kirche verbindet die Nordkirche eine langjährige Partnerschaft.

Am vorigen Freitag hatte die Synode der lettischen Kirche die Abschaffung der Frauenordination beschlossen. Begründet wurde dies mit der Aussage des Apostels Paulus, wonach Frauen in der Gemeindeversammlung zu schweigen hätten (1. Korinther 14,34). Dabei werde der Zusammenhang dieses Zitats völlig vernachlässigt, kritisierte Ulrich. Es sei in damaliger Zeit verbreiteter Rechtsgrundsatz gewesen, dass Frauen in öffentlichen Versammlungen zu schweigen hätten. Paulus sei dieser Praxis nicht aus theologischen Gründen gefolgt, sondern mit Rücksicht auf die damals gängige rechtliche Ordnung.

Entscheidung der Synode ein Rückschritt

Heute würde Paulus vermutlich genau für das Gegenteil eintreten, sagte der Bischof. Paulus selbst habe bezeugt, dass Frauen in Gebetsversammlungen und in der entstehenden Kirche gleichberechtigt wie die Männer beten und prophetisch reden konnten und sollten. Beweis dafür seien die vielen Frauen, die Paulus in seinen Briefen als Gemeindemitglieder und Mitwirkende erwähnt.

Die Entscheidung der Synode halte er für einen Rückschritt, mit dem die lettische Kirche große Chancen vergebe, sagte Ulrich. Ohne den wertvollen Dienst der zahlreichen Pastorinnen wäre die Nordkirche deutlich ärmer. Die Abschaffung der Frauenordination sei auch ein fatales Signal an die Kirchengemeinschaft im Lutherischen Weltbund und an den Weltkirchenrat.

Belastungen für die Partnerschaft

Ende der 80er Jahre wurde die Partnerschaft zwischen der lettischen Kirche und der damaligen Nordelbischen Kirche begründet. Es gibt derzeit rund 30 Partnerschaften zwischen Gemeinden, Kirchenkreisen und anderen Einrichtungen. Jede Partnerschaft wird mit jährlich 500 Euro von der Nordkirche bezuschusst. Außerdem wurden zahlreiche Sozialprojekte unterstützt. Für zentrale Aufgaben der lettischen Kirche zahlt die Nordkirche jährlich 29.000 Euro. Im Juni vorigen Jahres hatte Landesbischof Ulrich an Lettlands Erzbischof Janis Vanags geschrieben und auf mögliche Belastungen für die Partnerschaft mit der Nordkirche hingewiesen.

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