Landeserntedankfeste: Bewusstsein für globale Folgen des eigenen Konsums schärfen
04. Oktober 2021
Landeserntedankfeste wurden am Sonntag in Wesselburen mit Bischof Gothart Magaard und in Dobbertin mit Bischof Tilman Jeremias gefeiert. Der Schleswiger Bischof Magaard dankte im Gottesdienst den Mitarbeitenden in der Landwirtschaft, dass sie "unter schwierigen Bedingungen dafür sorgen, dass wir ausreichend Nahrungsmittel haben".
Am Erntedankfest werde ihm "einmal mehr bewusst, dass unser Verhalten und Konsum auch globale Folgen haben", sagte Magaard im zentralen Erntedankgottesdienst im Sprengel Schleswig und Holstein in der St. Bartholomäus-Kirche in Wesselburen (Kirchenkreis Dithmarschen).
2020 hatte das Landeserntedankfest dort vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen. Der Kieler Umweltminister Jan-Philipp Albrecht (Grüne) sagte in seinem Grußwort, Erntedank bedeute für ihn Wertschätzung der Landwirte und der Ressourcen, von denen alle leben. "Gleichzeitig müssen Landwirte und Landwirtinnen von ihrer Arbeit auch den eigenen Tisch decken können", mahnte er.
Mehr Menschen weltweit leiden an Hunger
Landespastor Heiko Naß wies auf die Aktion Brot für die Welt hin und hob hervor, dass gerade die Pandemie schwerwiegende Folgen habe: "9,9 Prozent der Menschen weltweit sind unterernährt - die Zahl der an Hunger leidenden Menschen ist absolut und proportional gestiegen." Es seien global enorme Anstrengungen nötig, um hier gegenzusteuern und um eine gerechtere Verteilung von Lebensmitteln zu erreichen.

Gottesdienst und Ernte-Umzug in Dobbertin
Mehrere Tausend Menschen haben in Dobbertin im Landkreis Rostock am Sonntag gemeinsam das Landeserntedankfest gefeiert. Einer der Höhepunkte war der Umzug, der eine geschätzte Länge von rund 900 Metern hatte.
"An diesem Ort, an dem zwischen Kirche und Bundesland so viel gewachsen ist, feiern wir gemeinsam die Dankbarkeit", bekräftigte Tilman Jeremias, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, beim Landeserntedankfest.

Erntedank: Innere Haltung neu ausrichten
"Dieser Tag gibt uns die Chance, die Früchte unseres Lebens zu sehen und für sie zu danken – und unsere innere Haltung neu auszurichten, nicht auf die Sorgen des Alltags, sondern auf die Gaben." Und er fügte hinzu: "Zur Dankbarkeit gehört ein Blick auf mich selbst, auf meine Gesundheit, meine Fähigkeiten, die Menschen, die mich begleiten. Genug Gründe, Gott Tag für Tag zu danken!"