Kirchenjahr

Licht und Wärme teilen: Ideen zum Martinstag in Zeiten von Corona

Kinder mit ihren gebastelten Laternen stehen am Martinstag am Lagerfeuer zusammen.
Kinder mit ihren gebastelten Laternen stehen am Martinstag am Lagerfeuer zusammen.© nadisja istockphoto

11. November 2020

Der Martinstag am 11. November ist ein heller Tag im oft trüben Monat November, denn er bringt Wärme und Licht. Kinder laufen mit ihren bunten Laternen und singen. Andere stellen Lichter vor ihre Türen oder auf ihre Fensterbänke. Vor allem aber geht es an diesem Tag ums Teilen.

Der Martinstag am 11. November erinnert an den im November 397 gestorbenen Bischof Martin von Tours, der Kranke geheilt haben soll und als Wohltäter gilt.  Der Legende nach teilte Martin - der wohl um das Jahr 316 in der Region des heutigen Ungarns geboren wurde - als junger römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler.

Die Martinsgeschichte

Es war eine kalte Nacht. Am Stadttor von Amiens, nördlich von Paris, saß ein Bettler.  Er war viel zu dünn gekleidet und zitterte. Da näherte sich ein Soldat, zog sein Schwert –  und teilte seinen Mantel.

Der Soldat hieß Martin. Er wurde im Jahr 316 nach Christus als Sohn eines römischen  Offiziers geboren und hatte eine glänzende Karriere beim Militär vor sich. Seine spontane  Tat brachte ihm Spott ein und drei Tage Arrest wegen Beschädigung von Heereseigentum.

Aber Martin, so wird erzählt, war sicher, das Richtige getan zu haben. Er hat gezeigt, dass  man eine scharfe Waffe auch anders verwenden kann als zum Töten. Er quittierte seinen  Dienst und ließ sich taufen. Zehn Jahre später wurde Martin Bischof von Tours.

Der Martinstag am 11. November erinnert an ihn. An vielen Orten ziehen Kinder mit  Laternen durch die Straßen und singen Lieder. Lagerfeuer brennen und Stockbrote oder  Martinshörnchen werden geteilt. Viele Kirchengemeinden feiern diesen Tag und erinnern damit auch an das Teilen und den Wunsch nach Gerechtigkeit in der Welt.

Ideen zum Martinstag in Zeiten von Corona

Die evangelischen Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern wollen das diesjährige Martinsfest um den 11. November wegen der Corona-Pandemie etwas anders feiern als gewohnt. Laternenumzüge, das Teilen von Essen und Lagerfeuer können in diesem Jahr nicht stattfinden.

Viele der 380 Kirchengemeinden haben sich jedoch gemeinsam mit Kindertagesstätten und Schulen eine Menge einfallen lassen. Neben Gottesdiensten sind beispielsweise Fenster-Laternen, eine Päckchen-Aktion und ein Flashmob geplant. 

Der Soldat Martin teilt seinen Mantel mit dem Schwert - Abbildung der Geschichte auf Laternen beim Martinsumzug.© AdobeStock, mpix-foto

Schattenbilder in Rostocker Fenstern

Ein Schattenbild zum Martinstag ins Fenster hängen und beim Laternelaufen nach Bildern anderer Kinder Ausschau halten: Dazu rufen die evangelischen Kirchengemeinden in Rostock vom 8. bis zum 14. November auf. Stadtweit wurden jetzt 7000 Bildbögen mit unterschiedlichen Motiven und der Geschichte von St. Martin zum Nacherzählen über Kitas, Grundschulen und Kirchengemeinden verteilt.

Die Kirchengemeinden Borby und St. Nicolai in Eckernförde laden zum "St. Martins-Leuchten" ein. Vom Martinstag bis kommenden Sonntag sollen Eckernförder eine oder mehrere Laternen und Lampen in ein Fenster zur Straße zu stellen und Lichterketten oder LEDs zum Leuchten zu bringen. Dann können abendliche Spaziergänger und Familien mit einer Laterne in der Hand die Lichter bestaunen und sich daran freuen.

In der Kindertagesstätte St. Nicolai wurden die Fenster der Gruppenräume schon zum Leuchten gebracht. © Kirchengemeinde

Aktion der Sternsinger: "Teile dein Licht!"

Auch das katholische Kindermissionswerk "Die Sternsinger" hat sich Aktionen zum Martinstag in Zeiten von Corona einfallen lassen. Auf seiner Internetseite werden verschiedene Ideen und Materialien zur Verfügung gestellt. Darunter ist auch die Aktion "Teile dein Licht!". Die Idee dabei ist, dass Kinder zusätzliche Laternen basteln, um diese dann zu verschenken - an Oma und Opa, Nachbarn oder Freunde. 

Posaunenblasen vom Balkon

Zum Martinstag sollen in diesem Jahr von Balkonen Posaunenlieder zu hören sein. Der Evangelische Posaunendienst in Deutschland ruft bei der Aktion #MARTINSTAG bundesweit Blechbläser dazu auf, Lieder vom Balkon, der Terrasse oder aus dem Garten zu spielen. Liedvorschläge dafür sind "Ich geh mit meiner Laterne", "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" und "St. Martin". Zu den Stücken bietet der Posaunendienst mit Sitz in Bielefeld Noten zum Download an.

Woher kommen Lichterumzüge und die Martinsgans?

Die sind auch das Relikt alter spätherbstlicher Feuer- und Lichtbräuche. Der Martinstag war während vergangener Jahrhunderte besonders auf dem Land von Bedeutung: Die Ernte war eingebracht, der Wein gekeltert und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn.

Am Martinstag wurde zudem das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Das bedeutete aber auch, dass Pacht und Zinsen fällig waren. Diese Abgaben wurden von den Bauern zum Teil in Naturalien bezahlt, auch in Gänsen. Daher rührt der Name Martinsgans. Die Martinsgans erinnert auch an eine Legende aus der Volksfrömmigkeit: Danach hatte sich Martin in einem Gänsestall versteckt, um seiner Wahl als Bischof von Tours (Frankreich) zu entgehen. Die schnatternden Tiere sollen ihn jedoch verraten haben.

 

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