Lübeck: Sanierung von St.-Marien und Dom geht weiter
26. April 2020
Nach der Winterpause sind die Handwerker zur Lübecker St. Marienkirche zurückgekehrt: Vier Männer der Kirchenbauhütte sind am Südturm derzeit damit beschäftigt, die Risse und Eckquader zu sanieren, teilte der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg am Wochenende mit.
"Wir haben die Risse bis zu 80 Zentimeter tief geöffnet und den alten Verpressmörtel entfernt", sagte der Leiter der Bauhütte, Frank Schmedemann. Mit Gipskalkmörtel nach historischem Rezept werden die Mauerwerks-Öffnungen nun wieder geschlossen.
Bis Ende des Jahres soll der Südturm fertig sein. Dann geht es mit der Restaurierung des Nordturms weiter. Im Sommer 2021 soll die 1,5 Millionen Euro teure Sanierung abgeschlossen sein. Grund für die Arbeiten sind 70 Zentimeter große Risse im Mauerwerk der Türme.
Im Sommer 2021 soll die Sanierung beendet sein
Bei früheren Sanierungen war Zementmörtel verwendet worden, der sich mit dem Gipsmörtel aus dem Mittelalter nicht verträgt. Das Gemisch "ging auf wie Hefeteig" und sprengte das Mauerwerk, hieß es. An den Ecken der Türme wurden zudem keine Ziegelsteine, sondern Eckquader aus Granit verwendet, die sich zum Teil durch die Ausdehnung nach außen drehten. Die betroffenen Eckquader werden nun mit langen Gewindestangen verankert.
Auch am Lübecker Dom gehen die 2018 begonnenen Voruntersuchungen weiter. Zurzeit erfolge die Untersuchung des Mauerwerks, hieß es. Ziel sei, "eine Bewertung des Mauerwerks hinsichtlich der Konstruktionsweise und der Backstein- und Mörtelqualitäten vornehmen zu können".