Personalie

Luise Klafs ist die neue Studienleiterin für Kunst und Kirche

Die neue Studienleiterin für Kunst und Kirche: Luise Klafs.
Die neue Studienleiterin für Kunst und Kirche: Luise Klafs.© epd-bild

24. Juli 2019 von

Kulturinteressierte haben in der Nordkirche eine neue Ansprechpartnerin: Seit Anfang Juli ist Luise Klafs (33) Studienleiterin für Kunst und Kirche - ein Amt, das es im Norden bisher nicht gab.

Zu ihren Aufgaben zählt einerseits, die zahlreichen Kunstinitiativen, Gemeindeprojekte und Kulturinstitutionen miteinander zu vernetzen, und zum anderen Brücken zwischen Nordkirche und Kulturszene zu bauen. Klafs: "Ich möchte Kirche als kulturellen Player sichtbarer machen."

Ein Schwerpunjkt ihrer Arbeit: der Kunstdienst

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Kunstdienst der Nordkirche. Dazu zählt die wertvolle Grafiksammlung, die 1974 begonnen wurde und in einem Depot in Hamburg-Altona lagert. Mit mehr als 5.000 Werken gilt sie als die bundesweit größte Grafiksammlung biblischer Motive der Moderne. Prominente Künstler sind etwa Ernst Barlach, Max Ernst, Gerhard Richter, Otto Dix und Erich Heckel. Gemeinden etwa können sich hier Ausstellungen nach Themen oder Künstlern zusammenstellen lassen. Luise Klafs sieht die Grafiksammlung auch als Chance für Kirchen in ländlichen Regionen.

"Theologie und Kunst sind zwei unterschiedliche Wege zur Seele des Menschen"

Die gebürtige Berlinerin hat sowohl Theologie als auch Gesang, Schauspiel und Tanz studiert. Ihre Promotion über Alte Kirchengeschichte steht kurz vor dem Abschluss. Sie singt Swing-Songs und Brecht-Lieder, war Beraterin für die "Geo"-Ausgabe zum Christentum und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Theologischen Fakultät der Uni Leipzig. Theologie und Kunst, sagt sie, seien zwei unterschiedliche Wege zur Seele des Menschen. "Mich bewegt, was den Menschen in seiner Existenz erschüttert."

Besuch von vielen Kunstprojekten in den kommenden Wochen

In ihrem neuen Amt kann Luise Klafs beide Wege zusammenführen. "Ich habe mich vom ersten Moment an zu Hause gefühlt." Ein strammes Arbeitsprogramm hat sie sich verordnet. Sie will in den nächsten Wochen möglichst viele kirchliche Kunstprojekte und Initiativen zwischen Usedom, Hamburg und Sylt besuchen.

"Die Kirche hat so viele Schätze"

Dabei möchte sie die Beteiligten ermutigen, die eigenen Kirchenräume öfter zu verlassen. "Die Kirche hat so viele Schätze, und wir gehen damit so selten nach draußen." Zudem will sie eine Internet-Plattform für Kirchenkultur aufbauen, die die Information verbessern und den Austausch fördern soll.

Kontakte zwischen Ost und West, Stadt und Land

Sich selbst nennt sie eine "Frau der Brücken". Sie schätzt die Arbeit mit anderen Konfessionen und den Kunstszenen vor Ort. Wichtig sind ihr Kontakte zwischen Ost und West sowie zwischen Stadt und Land. Auch privat praktiziert sie auch ein solches Brückenleben: Ihr Büro befindet sich im Hamburger Diakoniezentrum im trubeligen Altona. Ihren Feierabend verbringt sie dagegen mit ihrer Familie in Mecklenburg am beschaulichen Barniner See.

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