"Mattisburg" für traumatisierte Kinder in Hamburg eingeweiht
17. Juli 2014
Hamburg. Ein Haus für traumatisierte Kinder wurde am Donnerstag in Hamburg-Schnelsen eingeweiht. Die "Mattisburg" soll Kindern zwischen vier und zwölf Jahren, die schwere Gewalt erfahren haben, ein geschütztes Umfeld und diagnostische sowie therapeutische Begleitung bieten, teilte die Großstadt-Mission Hamburg-Altona mit. Der Verein ist Betreiber der Einrichtung. Im September sollen die ersten Kinder mit ihren Betreuern in die Mattisburg einziehen.
Das zweistöckige Gebäude bietet zehn Kindern Platz. Das Haus ist unterteilt in Vorder- und Hinterhaus, dadurch sind die Therapieräume vom Wohnhaus getrennt. Die Kinder werden in vier Doppel- und zwei Einzelzimmern untergebracht. Betreut werden sie von neun erfahrenen Pädagogen und Therapeuten. Der stationäre Aufenthalt kann bis zu sechs Monate dauern. Die Kinder sollen lernen, die erlebten Schrecken zu verarbeiten, hieß es. Die Kinder werden vom Jugendamt in die Mattisburg vermittelt. Sie sind so schwer "biographisch belastet, gefährdet und tief verletzt", dass sie in anderen Einrichtungen nicht unterkommen können.
In der Mattisburg sollen die Kinder lernen, die erlebten Schrecken zu verarbeiten
Realisiert wurde das Kinderschutzprojekt durch die D. und H. Urban-Stiftung und die Stiftung "Ein Platz für Kinder", die bereits Schutzhäuser in Hannover und Haiti gebaut hat. Finanziert wurde die Mattisburg durch Spendengelder, die Gesamtkosten lagen bei etwa 1,2 Millionen Euro. Laufende Kosten für Personal und Hauswirtschaft werden zu 100 Prozent durch das Jugendamt getragen. Der Name entstammt dem Roman "Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren und steht für Sicherheit und Schutz. Es sind weitere Häuser geplant, das nächste in München.