Landessynode

Missbrauch: Fehrs will Umgang mit Schweigepflicht zum Thema machen

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01. März 2014 von Doreen Gliemann

Lübeck-Travemünde. Die Hamburg-Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs will angesichts von Missbrauchs-Fällen in der Kirche die Schweigepflicht von Seelsorgern verstärkt zum Thema machen. "Wir müssen uns auch mit den Dilemmata der seelsorgerlichen Schweigepflicht befassen", sagte die evangelische Theologin am Sonnabend auf der Nordkirchen-Synode in Lübeck-Travemünde.

An der Schweigepflicht selbst dürfe nicht gerührt werden, betonte die Bischöfin. Doch den Umgang mit ihr "müssen wir uns anschauen". Nicht jedes Gespräch mit einem Pastor oder Pastorin ist eines, das unter Schweigepflicht steht. Bezogen auf Opfer von Gewalttaten sollte mit den Opfern geklärt werden, ob Schweigepflicht überhaupt besteht oder ob sie den Seelsorger davon entbinden, so Fehrs.

Aus den Missbrauchsfällen im Bereich der ehemaligen nordelbischen Kirche zog die Bischöfin insgesamt sechs Folgerungen. So müsse etwa beim Thema Missbrauch immer klar sein, dass kein Mensch sich so etwas ausdenkt. Fehrs: "Kein Mensch will Opfer sein." Weiter sei Vorsicht geboten, wenn Gemeinden zu sogenannten geschlossen Räumen werden, sich abkapseln und von einer Leitfigur dominiert werden.

Die Bischöfin rief zur Courage in der Kirche auf, wenn von einem Missbrauchs-Verdacht berichtet wird. Der betroffene Amtsträger müsse angesprochen werden, "auch wenn es der Kollege ist". Auch der Dienstvorgesetzte müsse eingeschaltet werden. In diesem Zusammenhang verwies die Bischöfin auf die Präventionsbeauftragten der Nordkirche, Rainer Kluck und die Kriminologin Alke Arns. Auch sie sollten informiert werden.

Hintergrund sind unter anderem die Ahrensburger Missbrauchfälle, in die Ruhestandspastor Friedrich H. (71) und sein Kollege Dieter K. verstrickt waren. So missbrauchte K. seit Anfang der 70er Jahre über Jahrzehnte hinweg Jugendliche.

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