Nordkirche sichert Unterstützung zu

Missbrauchs-Beauftragter startet Info-Kampagne "Kein Raum für Missbrauch"

Plakatmotiv der Kampagne "Kein Raum für Missbrauch"
Plakatmotiv der Kampagne "Kein Raum für Missbrauch"© Kampagne "Kein Raum für Missbrauch"

11. Januar 2013 von Doreen Gliemann, Simone Viere

Berlin/Kiel. Eltern werden dem Thema Kindesmissbrauch künftig öfter begegnen. Der unabhängige Missbrauchs-Beauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat in Berlin die breit angelegte Informationskampagne "Kein Raum für Missbrauch" gestartet. Ihr Symbol ist ein weißes X. Es soll, ähnlich der roten Aids-Schleife, das Thema in der Öffentlichkeit verankern. Außer Eltern sollen alle Erwachsenen angesprochen werden, die beruflich oder in ihrer Freizeit mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Nordkirche kündigt Unterstützung an

 

"Denkbar sind für uns Verlinkungen von Online-Auftritten, die Verbreitung von Informationsmaterial über die Kirchenkreise an die Gemeinden und vieles mehr", so Kirchensprecher Frank Zabel. In norddeutschen Kirchengemeinde hatte es bereits Missbrauchsfälle gegeben. So hatte ein Pastor in Ahrensburg (bei Hamburg) in den 70er und 80er Jahren sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen verübt. Im Zuge der Aufarbeitung war Bischöfin Maria Jepsen 2010 zurückgetreten.

Das Netzwerk Hamburger Einrichtungen gegen sexualisierte Gewalt, "Nexus", hat die Kampagne ebenfalls begrüßt. Das Bundeskinderschutzgesetz bleibe jedoch wirkungslos, wenn es wegen Personalmangels nicht umgesetzt werden könne. So sei die Finanzierung der Fachberatung für Lehrkräfte, Ärzte und Therapeuten nicht geklärt. Auch bleibe es Einrichtungen wie Kitas oder Freizeitstätten weitgehend selbst überlassen, ob sie qualitativ gute Schutzkonzepte umsetzen. 

Botschaft: Räume der Kinder zu schützen ist Aufgabe der ganzen Gesellschaft

Die TV-Spots für "Kein Raum für Missbrauch" haben der Regisseur Dani Levy und seine Frau, die Dokumentarfilmerin Sabine Lidl, gedreht. Sie laufen im Fernsehen und in erweiterter Fassung im Internet und zeigen Alltagssituationen. Die Räume zu schützen, wo Kinder normalerweise sind, sei Aufgabe der ganzen Gesellschaft, lautet die Botschaft. In der ARD haben sich Rörigs Angaben zufolge bisher nur der NDR und RBB bereitgefunden, die 30-sekündigen Spots zu zeigen. Sie laufen aber im ZDF und in zahlreichen Privatsendern in den Werbeblocks.

Zehn Info-Blätter für Eltern, Kinder, Erzieher oder Lehrer beantworten Fragen und nennen Anlaufstellen. Rörig verwies darauf, dass sich im Verlauf des vergangenen Jahres die Dachverbände der Wohlfahrtspflege, des Sports, von Bildungseinrichtungen und die Kirchen verpflichtet hätten, Schutzkonzepte zu entwickeln.

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