Adventszeit

Nikolaus: Gabenbringer und Schutzheiliger

Ob im Strumpf, im Stiefel oder auf dem Teller: In den meisten christlich geprägten Regionen erhalten die Kinder am Nikolaustag Süßigkeiten und kleine Geschenke.
Ob im Strumpf, im Stiefel oder auf dem Teller: In den meisten christlich geprägten Regionen erhalten die Kinder am Nikolaustag Süßigkeiten und kleine Geschenke. © Anikaart, iStock

05. Dezember 2025

In heutigen Darstellungen sind Nikolaus und Weihnachtsmann äußerlich kaum zu unterscheiden. Doch nur der Nikolaus hat eine kirchliche Geschichte. Worauf es jedoch am meisten ankommt, ist die Botschaft: Am Nikolaustag feiern wir Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit.

Doch wer war eigentlich der heilige Nikolaus? Die Figur ist seit Jahrhunderten einer der beliebtesten christlichen Volksheiligen. Er wird wegen seines vorbildlichen Lebens und seiner Wohltätigkeit verehrt. Im dritten und vierten Jahrhundert gab es tatsächlich einen Bischof Nikolaus in Myra, an der Mittelmeerküste der heutigen Türkei.

Zahlreiche Legenden und Mythen

Er soll an einem 6. Dezember gestorben sein, vermutlich im Jahr 343. Außerdem lebte im sechsten Jahrhundert Abt Nikolaus von Sion im kleinasiatischen Lykien. Beide Lebensgeschichten sind wohl im Laufe der Zeit zu einer Legende miteinander verschmolzen.

Bischöfin als Nikola(us) in Flensburg

Pressemitteilung

Um 16 Uhr wird Bischöfin Nora Steen auf dem Motorgüterschiff Gesine am historischen Kran beim Museumshafen anlegen.  

Zu der Aktion sind Kinder jeden Alters in erwachsener Begleitung herzlich eingeladen. Anschließend erhalten sie im Schifffahrtsmuseum eine kleine Gabe aus ihrer Hand. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Bischöfin Steen als Nikola im Nikolausgewand
Von der "Gesine" winkte die Bischöfin den wartenden Kindern zu. © Antje Wendt, Nordkirche

Zahlreiche Legenden ranken sich um den Nikolaus. Man erzählte sich, mit dem großen Vermögen, das ihm seine Eltern hinterlassen hätten, habe er Bedürftige unterstützt und Mädchen vor der Prostitution bewahrt. 

Nikolaus soll zudem unschuldig Verurteilte gerettet und eine Hungersnot abgewendet haben. Ein Traum habe die Bischöfe der Provinz bewogen, den angesehenen Nikolaus zum Oberhirten der Provinzhauptstadt Myra zu wählen.

Der Nikolaus, ein „Engel auf Erden“

Das lässt sich nicht beweisen, ist aber wahrscheinlich, wie Historiker sagen. Der Kult um Nikolaus von Myra verbreitete sich spätestens ab dem sechsten Jahrhundert schnell in der ganzen Christenheit. In der Ostkirche hieß er „Retter der Welt“ oder „Engel auf Erden“.

Patron der Seefahrer

In der Nordkirche gibt es rund 40 Kirchen, die nach dem Nikolaus benannt sind, häufig an der Küste.

Um 1500 zählen die Historiker bereits mehr als 2.000 Nikolaus-Kirchen, -Kapellen, -Hospitäler und -Klöster in Europa. Im Mittelalter wurde St. Nikolaus zum Nothelfer für Schüler, Liebende und Heiratswillige. Seefahrern galt er als Patron und Helfer bei Gefahren. In Russland wird er als Schutzheiliger betrachtet.

Pop-Up-Aktion im Sinne des Nikolaus für Trucker

Pastor:innen unserer Kirche auf dem Autohof: Am ersten Advent haben sie dort Schoko-Nikoläuse und Geschenktüten an Trucker verteilt. Sie seien die "Kapitäne der Straße" und könnten die Adventszeit oft nicht zu Hause verbringen. Am dritten Advent wird Bischöfin Nora Steen auf einem Rastplatz in Schleswig-Holstein ebenfalls LKW-Fahrer:innen eine Überraschung bereiten.

Eine Frau mit roter Weihnachtsmütze reicht eine Geschenktüte durch ein geöffnetes LKW-Fenster.
Pastorin Angelika Gogolin hat sichtbar Spaß beim Verteilen der Geschenke an die Trucker.© Thomas Hirsch-Hüffell

Gütig und volksnah

Aus den Legenden schälte sich das Bild eines ungewöhnlich menschenfreundlichen Kirchenmanns heraus, volksnah und voller Güte, Mut und Zivilcourage.

Ein Freund der Kinder

Bildungswerke und Kirchengemeinden rücken darum auch heute den Nikolaus als Symbol für die Güte Gottes in den Vordergrund.

Mit strengen Schreckgestalten wie Knecht Ruprecht, die den Nikolaus traditionell begleiteten, hat das natürlich nichts zu tun: Der moderne Nikolaus ist ein Freund der Kinder.

Martin Luther lehnte Heiligenverehrung ab

Doch diese prominente und beliebte Rolle, die man dem Heiligen Bischof von Myra zugeschrieben hatte, war dem Reformator Martin Luther ein Dorn im Auge - er lehnte die Heiligenverehrung ab. So soll im 16. Jahrhundert die Idee vom Christkind als Ersatz für Sankt Nikolaus aufgekommen sein, dem auch der Weihnachtsmann folgte.

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