6. Dezember

Nikolaus heißt, selbstlos geben und beschützen

Vorfreude der Kleinsten: Stiefel in der Winterkirche im Greifswalder Dom St. Nikolai. Rund 150 Stiefel füllen der Nikolaus und die Domcrew.
Vorfreude der Kleinsten: Stiefel in der Winterkirche im Greifswalder Dom St. Nikolai. Rund 150 Stiefel füllen der Nikolaus und die Domcrew.© Klinkhardt / Nordkirche
Nikolaus von Myra mit seinem Bischofsstab - in einer typische Illustration für Kinder. Die Geschichte vom Nikolaus hat historische Wurzeln, die bis ins dritte Jahrhundert n.C. zurückreichen.
Nikolaus von Myra mit seinem Bischofsstab - in einer typische Illustration für Kinder. Die Geschichte vom Nikolaus hat historische Wurzeln, die bis ins dritte Jahrhundert n.C. zurückreichen.© Venca-Stastny / iStock

06. Dezember 2021 von Dorothea Frauböse, Julia Krause

In heutigen Darstellungen sind Nikolaus und Weihnachtsmann rein äußerlich kaum zu unterscheiden. Doch nur der Nikolaus hat eine kirchliche Geschichte. Worauf es jedoch am meisten ankommt, ist die Botschaft: Am Nikolaustag feiern wir die Nächstenliebe und die Mitmenschlichkeit.

Ob im Strumpf, im Stiefel oder auf dem Teller: In den meisten christlich geprägten Regionen erhalten die Kinder am Nikolaustag Süßigkeiten und kleine Geschenke. Meist kommt der Nikolaus im Schutze der Dunkelheit und verschwindet dann wieder unerkannt. Von prunkvollem Auftritt mit Glocken, Schlitten und Sternenstab keine Spur, höchstens Stiefelschritte sind zu hören. Er ist ein bescheidener Mann, so sagt es die Legende. 

Dominik (5) und Benedikt (8) geben am Tag vor dem Nikolausfest ihre frisch geputzten Stiefel im Greifswalder Dom St. Nikolai ab. 150 bis 200 Stiefel füllen der Namenspatron des Doms und seine Crew jedes Jahr liebevoll mit Schokolade, Mandarinen, Malheften, Bastelbögen und Tannenzweigen. Danach – und das ist sicher auch ein großer Spaß für den Nikolaus – verstecken sie die Schuhe im ganzen Kirchenschiff. © Klinkhardt / Nordkirche

Wohltäter der Armen und Ausgegrenzten

Denn so hatte er als Bischof von Myra zu Lebzeiten (270-343) zwar ein hohes Amt, doch die Überlieferungen deuten darauf hin, dass er ohne großes Aufsehen, Hilfe leistete. So beschenkte er heimlich eine arme Familie, deren Töchtern der Verkauf in die Prostitution drohte. Auch soll er Seeleute vor dem Untergang gerettet haben und Verurteilte vor der Hinrichtung bewahrt haben. 

Auf dem Weg durch die Adventszeit ist dieser Nikolaus mit den Geschichten beinahe alltäglicher Mitmenschlichkeit ein guter Wegbegleiter. Womöglich besonders in diesem Jahr, in dem vielerorts die Nerven blank liegen und der unterschiedliche Umgang mit der Pandemie Familien und Freundschaften vor Bewährungsproben stellt. Neben den Konflikten im Privaten hat die Pandemie für eine Verschärfung von Armut und sozialen Ungleichheiten geführt. 

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Freskogemälde in der Kirche des Heiligen Nikolaus von Myra in Demre, der antiken Stadt Myra in der türkischen Provinz Antalya. © epd-bild / Steffen Schellhorn

Wir können die Nikolaus-Geschichte fortschreiben

Es ist ein Geschenk, dass es in dieser schwierigen Zeit Menschen gibt, die den Geist des Nikolauses wach halten, indem sie anderen ohne eine Gegenleistung helfen. Ein Beispiel dafür ist die Hamburger Aktion „Mehr als eine warme Mahlzeit“, bei der Ehrenamtliche etwa Menschen ohne Obdach unterstützen. Sie sorgen dafür, dass die Geschichte des Nikolaus fortgeschrieben wird – und weit mehr ist als eine fromme Legende aus ferner Zeit.

Veranstaltungstipp

Wer sich auf die Spuren des Nikolaus von Myra machen will, ist in der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg (Englische Planke 1) am Abend des 6. Dezember um 19 Uhr zu einer Nikolausvorlesung eingeladen. Prof. Dr. Andreas Müller von der Universität Kiel stellt Nikolaus, den Patron der Händler und Seefahrer, in einem Vortrag vor.

Michelkantor Magne H. Draagen spielt adventliche Orgelmusik. Die Veranstaltung findet im 2G-Format statt. Beim Einlass sind entsprechende Nachweise sowie ein gültiger Lichtbildausweis vorzuzeigen. Um vorherige Anmeldung wird unter Telefon 040 37678-0 oder per E-Mail an info@st-michaelis.de gebeten.

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