Weihnachten ist eine Zeit der Besinnung, des Friedens und der Hoffnung. Unsere Bischöfinnen und unser Bischof rufen in ihren Weihnachtsbotschaften 2025 zu Mitmenschlichkeit, Liebe und Barmherzigkeit auf – gerade in einer Welt voller Unsicherheiten und Konflikte. Denn Frieden beginnt im Miteinander.
Mit einer eindringlichen Weihnachtsbotschaft ruft Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zu Frieden, Mitmenschlichkeit und Hoffnung auf. Weihnachten erinnere daran, dass nicht übermächtige Gewalt, sondern Liebe die Welt verändert.
Landesbischöfin: „Weihnachten – damit Frieden wird“
Mit Blick auf Kriege, Gewalt und gesellschaftliche Verunsicherung weltweit stellt unsere Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ihre Weihnachtsbotschaft 2025 unter die Überschrift „Weihnachten – damit Frieden wird“.
Darin beschreibt sie die tiefe Sehnsucht vieler Menschen nach Sicherheit und einer Zukunft ohne Angst – warnt jedoch zugleich vor vermeintlich einfachen Lösungen. „Diese Sehnsucht ist verständlich – aber gefährlich ist sie auch“, so die Landesbischöfin.
Immer wieder hätten Menschen falschen Rettern vertraut: „radikalen Ideologien, einfachen Antworten, vermeintlich starken Führern“. Sie versprächen Ordnung und Sicherheit, „aber sie schaffen sie auf Kosten anderer“.
Weihnachten erzählt eine andere Geschichte
Dem setzt die Leitende Geistliche der Nordkirche die Weihnachtsbotschaft des Evangeliums entgegen.
Weihnachten erzählt eine ganz andere Geschichte: Die Welt wird nicht mit übermächtiger Gewalt gerettet, sondern durch Liebe. Nicht grenzenlose Macht erlöst die Welt, sondern Barmherzigkeit. Nicht kalte Überlegenheit, sondern warmherzige Fürsorge und Zuwendung. Kristina Kühnbaum-Schmidt
Gottesdienst mit Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt
25. Dezember, 10 Uhr: Weihnachtsgottesdienst im Schweriner Dom
Die Landesbischöfin predigt zum 1. Weihnachtsfeiertag in ihrer Predigtstätte Schweriner Dom.
Dom zu Schwerin, Am Dom 4, 19055 Schwerin
Bischöfin Kirsten Fehrs: Zu Weihnachten das Leben feiern
In ihrer Weihnachtsbotschaft appelliert unsere Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, sich von den Krisen in aller Welt nicht unterkriegen zu lassen.
Weihnachten ist für Kirsten Fehrs, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, eine große Friedensgeschichte. „Der Frieden kommt in Gestalt eines kleinen, schutzbedürftigen Kindes in unsere Welt – und eben nicht als Herrscher, Machthaber oder General“, so die Bischöfin.
Gott liebt die Welt und ihre Menschen so sehr, dass er in einem verwundbaren und verletzlichen Wesen mitten in unser Leben kommt. Geboren als kleines Kind, als kleiner Friedensbringer, damit die verwundete Welt in ihrer Traurigkeit und Kriegsnot bitte nicht allein bleibt – sondern Trost und Liebe die Menschen erreicht. Bischöfin Kirsten Fehrs
„Ehrlicherweise ist unser konkreter Einfluss auf die großen Konflikte und Kriege dieser Welt überschaubar, das Gefühl der Ohnmacht ist schwer zu ertragen“, räumte die Ratsvorsitzende ein. Zugleich komme inmitten von Terror und Angst aber Gottes Menschenliebe und Freundlichkeit zur Welt. Und der Ohnmacht werde die Macht genommen. „Das große, hoffnungstrotzige Dennoch gegen den Hass in der Welt. Auf dass wir den Frieden auf Erden nicht nur ersehnen, sondern fest an ihn glauben“, sagte Fehrs.
Zusammen etwas bewegen zum Wohle aller
Sie rief dazu auf, inmitten „all der Kleinigkeiten des Alltags“ friedenstüchtig zu werden, „indem wir freundlich miteinander umgehen, uns zuhören, gegenseitig unterstützen, zusammen etwas bewegen zum Wohle aller“.
Gottesdienste mit Bischöfin Kirsten Fehrs
24. Dezember, 23 Uhr: Christmette im Hamburger Michel
Bischöfin Fehrs hält an Heiligabend die Christmette im Hamburger Michel.
Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1, 20459 Hamburg
25. Dezember, 10 Uhr: Abendmahlgottesdienst im Lübecker Dom
Am 1. Weihnachtsfeiertag feiert Bischöfin Fehrs einen Gottesdienst zum Christfest mit Abendmahl im Lübecker Dom.
Ort: Lübecker Dom, Mühlendamm 2-6, 23552 Lübeck
Schleswiger Bischöfin: "Kirche ist nicht perfekt, aber verlässlich"
Unsere Bischöfin Nora Steen (Schleswig) möchte zu Weihnachten mit den Menschen im Norden ins Gespräch kommen.
„Ich werde meine Stimme erheben. Für Sie. Mit Ihnen. An Ihrer Seite“, so Steen. Kirche sei zwar nicht perfekt, sie sei aber da und verlässlich.
An Heiligabend feiert Steen mit Inhaftierten in der Justizvollzugsanstalt Neumünster Gottesdienst. Sie besuchte bereits Fernfahrer, die allein auf Rastplätzen der A7 Weihnachten feiern müssen.
Sie erlebe gerade, dass eine Kirche gebraucht werde, die sich nicht verstecke, sondern dorthin gehe, wo Menschen mit ihren Sorgen allein sind. „Schweigen ist in der heutigen politischen Lage das Falsche“, erklärte die Bischöfin. Viele Menschen würden gerade überhört oder stumm gemacht, sei es durch Armut, Ausgrenzung, Hass, Vorurteile oder Angst.
Jeder Angriff mit dem Ziel, Menschen eines bestimmten Glaubens zu töten oder einzuschüchtern, sei „ein Angriff gegen uns alle“. Sie wolle mit denen ins Gespräch gehen, die um ihre Existenz ringen.
Denn dort, wo wir einander direkt begegnen, uns zuhören und ernst nehmen, kann Veränderung geschehen. Nora Steen
Gottesdienste mit Bischöfin Nora Steen
24. Dezember, 18 Uhr: Christvesper im Schleswiger Dom
Bischöfin Nora Steen feiert die Christvesper mit Posaunenchor im Dom und hält die Predigt im Gottesdienst.
Ort: St. Petri-Dom, Süderdomstraße, 24837 Schleswig
31. Dezember, 17 Uhr: Gottesdienst im Schleswiger Dom
Bischöfin Nora Steen feiert den Gottesdienst zum Jahresausklang (Altjahrsabend)und hält die Predigt im Gottesdienst.
Ort: St. Petri-Dom, Süderdomstraße, 24837 Schleswig
Bischof Jeremias: Friede ist auch jetzt möglich
In seiner Weihnachts- und Neujahrsbotschaft erinnert unser Bischof Tilman Jeremias (Greifswald) daran, dass Frieden möglich ist, sogar mitten im Krieg.
In seiner Botschaft macht Jeremias Mut zu einem Neuanfang. Zu Beginn des neuen Jahres habe er den Wunsch nach einem Reset. „So viel haben wir als Menschheit falsch gemacht in den vergangenen Jahren“. Die Gegenwart sei durchdrungen von Gewalt, Hass, Krieg und Terror.
In die Sehnsucht nach einem Reset für die Menschheit sowie für ihn persönlich spreche die Jahreslosung, das biblische Motto für 2026: „Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21, Vers 5). Das mache Hoffnung darauf, dass Vieles neu losgehen dürfe.
Weihnachtsfriede vor 111 Jahren
Zugleich erinnerte Jeremias an einen dreitägigen Weihnachtsfrieden im Jahr 1914, dem ersten Jahr des Ersten Weltkriegs. Diesen Weihnachtsfrieden zwischen deutschen und britischen Soldaten in Flandern habe niemand angeordnet. An manchen Frontabschnitten habe der Frieden sogar bis Neujahr gedauert.
Nie wird die Absurdität, die Unmenschlichkeit des Krieges deutlicher als in dem heiligen Moment, wenn der Friede siegt. Tilman Jeremias
Das Weihnachtswunder von 1914 zeige, „dass Friede auch jetzt und hier möglich ist, sogar mitten im Krieg“.
Gottesdienst mit Bischof Tilman Jeremias
24. Dezember, 17 Uhr: Heiligabend-Gottesdienst im Greifswalder Dom
Bischof Tilman Jeremias predigt im Gottesdienst an Heiligabend im Greifswalder Dom.
Ort: Dom St. Nikolai, Domstraße 54, 17489 Greifswald
Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche. Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de
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