Aktionsbündnis

Mit 90 Kartons gegen Wohnungsnot

Auf die Kartons haben Obdachlose ihre Wünsche und Träume, aber auch Forderungen an den Senat gemalt.
Auf die Kartons haben Obdachlose ihre Wünsche und Träume, aber auch Forderungen an den Senat gemalt.© Diakonie Hamburg

07. Oktober 2020

Mit einem Haus aus 90 bunt bemalten Umzugskartons hat das "Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot" am Dienstag in Hamburg-Wilhelmsburg auf die Lebenssituation von Wohnungslosen in Hamburg aufmerksam gemacht.

Das Bündnis forderte vom Senat mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt - also Sozialwohnungen, Paragraph-Fünf-Schein-Wohnungen und Wohnungen für vordringlich Wohnungssuchende. "Es kann nicht sein, dass Menschen, die einen Dringlichkeitsschein haben, jahrelang auf eine Wohnung warten müssen", sagte Frauke Meyn von der Barmbeker Beratungsstelle für Wohnungslose.

"Ich wünsche mir ein Dach über den Kopf"

Auf den Kartons zu lesen sind die Träume und Wünsche obdachloser Menschen – und ihre Forderungen an den Hamburger Senat. Die Betroffenen haben die Kartons in verschiedenen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe bemalt und beschriftet. "Hamburg mit neuen Wohnungen - ein Traum für Obdachlose!" schreibt Kirsten Meier, Besucherin der Kemenate, auf ihren Karton. Bernd Hofmeister, Klient aus der Beratungsstelle Barmbek: "Ich wünsche mir ein Dach über den Kopf."

Kaum Bewegung auf dem Wohnungsmarkt

Aktuell sei die Situation von Wohnungslosen zusätzlich erschwert. Der Grund liege vor allem an der momentan geringen Fluktuation - es gebe kaum Bewegung auf dem Wohnungsmarkt. Bei Neubauten müsse der Senat dringend 50 bis 60 Prozent für sozialen Wohnungsbau einfordern, hieß es. "Wir brauchen bezahlbare Wohnungen für benachteiligte Menschen und mehr akzeptable Unterkünfte für die vorübergehende Unterbringung obdachloser Menschen", so das Bündnis.

"Eine Brücke ist kein Zuhause"

Das Aktionsbündnis ist eine gemeinsame Initiative von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Hamburg. Seit zehn Jahren macht es in regelmäßigen Abständen mit Aktionen wie dem "MietenMove 2019" auf die Not von Wohnungslosen aufmerksam. Aktions-Motto ist: "Eine Brücke ist kein Zuhause".

Hintergrund

Im Hamburger Aktionsbündnis engagieren sich: Ambulante Hilfe Hamburg e.V. / basis & woge e.V. / Bodelschwingh-Haus – Ev. Luth. Kirchenkreis HH-Ost / Caritasverband für Hamburg e.V. / Diakonisches Werk Hamburg / Diakonisches Werk Hamburg-West/Südholstein / Die Heilsarmee - Jakob-Junker-Haus / Die Mission- Künstlerische Maßnahmen gegen die Kälte e.V. / Hamburger Fürsorgeverein von 1948 e.V. / Herz-As gGmbH / Hinz&Kunzt gGmbH / Hude / Integrationshilfen e.V. / Jugendhilfe e.V. / Kemenate Frauen Wohnen e.V. /  Mook wat e.V. / Sozialdienst katholischer Frauen e.V. - Hamburg-Altona / Verein für Soziale Hilfe e.V.

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