Mit Posaunen und Trompeten für das Klima - Protest vor Kraftwerk geplant
17. September 2020
Mit Posaunen und Trompeten will die Initiative "Churches for Future" an diesem Sonntag (20. September, 15 Uhr) vor dem Kraftwerk Moorburg für die Energiewende protestieren. "Wir brauchen mehr Tempo beim Wandel von fossilier zu erneuerbarer Energie", sagte der Hamburger Propst Axel Matyba am Donnerstag: "Sonst verbrennen wir unsere Zukunft." Die Initiative "Churches for Future" hatte sich 2019 in Solidarität mit den Forderungen von "Fridays for Future" gegründet.
Biblisches Vorbild für die Protest-Posaunen ist die Erzählung aus dem Buch Josua (6. Kapitel), wonach Posaunen die Mauern von Jericho zum Einsturz brachten. Aktueller Anlass ist der weltweite Klima-Aktionstag am 25. September.
Klima-Aktionstag am 25. September
"Wie kein anderes Kohlekraftwerk steht Moorburg für den Kampf gegen Verbrennung von Kohle und Zukunftsfähigkeit", sagte Propst Matyba, der im Kirchenkreis Hamburg-Ost auch für Diakonie und Bildung zuständig ist. Moorburg sei ans Netz gegangen, als 2015 das Pariser Klimaabkommen beschlossen wurde. Das sei "ein erschreckendes Beispiel für das Auseinanderdriften von politischem Anspruch und politischer Wirklichkeit im Klimaschutz", so Matyba.

"Die Kohleverbrennung ist bereits jetzt ein Verlustgeschäft", sagte Ulrike Eder von der Infostelle Klimagerechtigkeit im Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche. Deswegen wolle Vattenfall als Betreiber des Kohlekraftwerkes Moorburg aussteigen.
Ort
Posaunen-Protest am 20. September, 15 Uhr, Freifläche am Kattwyckdamm / Ecke Moorburger Schanze
Der Protest der Kirchengruppen richtet sich auch gegen zwei weitere Kohlekraftwerke der Stadt in Wedel und Tiefstack. Mit dem Hamburger Kohleausstiegsgesetz von 2018 sei die Stadt verpflichtet, die Kohleverbrennung in beiden Kraftwerken "so früh und so weitgehend wie möglich zu vermeiden", hieß es.
"Klimakrise und Klimaschutz sind eine Frage von weltweiter Gerechtigkeit", erklärten die Umweltbeauftragten der Nordkirche und des katholischen Erzbistums Hamburg, Pastor Jan Christensen und Martina Skatulla. Der Ausstieg aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern sei "der entscheidende Schritt zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels und damit zur Erhaltung der Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen".