Neulandhalle als Lernort - Bischofsvertreter begrüßt Projekt
09. September 2013
Berlin/Schleswig. Die 1936 von den Nationalsozialisten errichtete Neulandhalle in Dieksanderkoog (Kreis Dithmarschen) soll nach dem Willen von Schleswig-Holsteins Landesregierung ein historischer Lernort werden. Ein entsprechender Antrag soll jetzt beim Bundesbeauftragten für Kultur, Staatsminister Bernd Neumann (CDU), gestellt werden. Das Projekt wurde am Freitag (6. September) in der Landesvertretung Schleswig-Holstein in Berlin vorgestellt.
Der Bischofsvertreter für Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, begrüßte das Vorhaben. Mit dem historischen Lernort Neulandhalle werde "in der bunten Landschaft der Gedenkstätten in Schleswig-Holstein ein neuer, starker Pfeiler aufwachsen". Der evangelische Kirchenkreis Dithmarschen ist Besitzer der Immobilie und der Ländereien rund um die Neulandhalle. Das Kieler Kulturministerium rechnet mit Umbaukosten von vier Millionen Euro. Beim Bund soll ein Zuschuss von 50 Prozent beantragt werden.
Nach derzeitigen Plänen schenkt die Kirche die Halle im ehemaligen "Adolf-Hitler-Koog"der Bürgerstiftung Gedenkstätten des Landes Schleswig-Holstein. Diese soll Träger der Gedenkstätte werden. Die Nordkirche ist Stiftungsmitglied und zweitgrößter Zustifter nach dem Land.
Halle soll künftig als Ausstellungshalle und multimedialer Lernort dienen
Der Kirchenkreis Dithmarschen hatte jüngst eine Machbarkeitsstudie der Universität Flensburg vorgelegt. Danach sollte die Halle künftig als Ausstellungshalle und als multimedialer Lernort dienen. Die Neulandhalle wurde 1971 von den Dithmarscher Propsteien erworben und als Übernachtungsstätte für die Jugendarbeit genutzt. Aufgrund des hohen finanziellen Defizits wurde Anfang 2012 beschlossen, die Jugendfreizeitstätte zu schließen.
Die Neulandhalle war von den Nationalsozialisten als Gemeinschaftshaus für angesiedelte Landwirte und nationalsozialistische Schulungen gebaut worden.