Veranstaltung in St. Katharinen

Nordkirche feiert Adventsempfang

Dr. Ulrike Murmann, Hauptpastorin von St. Katharinen, und Bischöfin Kirsten Fehrs umrahmen Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank.
Dr. Ulrike Murmann, Hauptpastorin von St. Katharinen, und Bischöfin Kirsten Fehrs umrahmen Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank.© Philipp Reiss
Bischöfin Kirsten Fehrs lud im Namen der Nordkirche rund 350 Gäste zum traditionellen Adventsempfang.
Bischöfin Kirsten Fehrs lud im Namen der Nordkirche rund 350 Gäste zum traditionellen Adventsempfang.© Philipp Reiss
Der Bläserkreis des Posaunenwerks der Nordkirche unter Leitung von Landesposaunenwart Daniel Rau gestaltete das musikalische Rahmenprogramm des Abends.
Der Bläserkreis des Posaunenwerks der Nordkirche unter Leitung von Landesposaunenwart Daniel Rau gestaltete das musikalische Rahmenprogramm des Abends.© Philipp Reiss

08. Dezember 2023

Beim traditionellen Adventsempfang der Nordkirche hat die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs am Donnerstag dazu aufgerufen, die Kinder in Kriegsgebieten besser zu schützen. In der Hauptkirche St. Katharinen sagte Fehrs vor rund 350 Gästen, dass in Kriegen und Konflikten immer seltener Rücksicht auf die Schwächsten genommen werde.

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck und amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), appellierte in ihrer Adventsansprache, in Kriegs- und Krisengebieten die Schwächsten zu schützen: "Das Leid der Kinder darf niemanden unberührt lassen."© Philipp Reiss

„Wenn ich die Bilder und Berichte aus dem Nahen Osten sehe, dann geht es mir auch dort am meisten nach: das Leid der Kinder“, sagte die Bischöfin und amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dies treffe auf Syrien und die Ukraine ebenso zu wie auf den Nahen Osten, betonte Fehrs.

Wir können das Leid nur erahnen

„Was macht es mit einem vierjährigen Mädchen, das mit ansehen muss, wie erst die Mutter und dann der Vater von Hamas-Terroristen erschossen wird? Wie verarbeitet ein zwölfjähriger israelischer Junge, dass er gefangen genommen, in einen Tunnel verschleppt, geschlagen und mit Kalaschnikows bedroht wird? Wie erlebt es ein Kind in Gaza, dass sein Haus und die ganze Straße von Bomben zertrümmert und die Geschwister bei lebendigem Leib verschüttet werden?“ fragte sie. 

Beim Adventsempfang der Nordkirche wurde unter anderem das Lied "Tochter Zion" angestimmt. © Philipp Reiss

Gespräche mit jungen Menschen suchen

Unser Dossier zu Israel 

Die Bischöfin regte zugleich an, intensiver mit jungen Menschen über den Nahostkonflikt zu sprechen. „Es muss uns zu denken geben, dass nicht wenige Schülerinnen und Schüler vor allem das Leid der Palästinenser sehen und die Gefühle von Israelis und von jüdischen Menschen nur wenig durchdringen“, sagte die Bischöfin und nannte als Grund unter anderem die „einseitige Bilderflut in den sozialen Medien“.

Dr. Ulrike Murmann, Pröpstin und Hauptpastorin, begrüßte die Gäste des Adventsempfangs in St. Katharinen.© Philipp Reiss

Fest an der Seite Israels

Zwar gehe wohl jedem Menschen die humanitäre Katastrophe in Gaza zu Herzen, und es müsse alles versucht werden, um die Zivilbevölkerung und vor allem die Kinder zu schützen. Diese Forderung könne aber nur dann glaubhaft werden, „wenn wir uns zugleich fest an die Seite Israels stellen“, betonte Fehrs. Dazu müsse auch die Vorgeschichte erzählt werden: „Zunächst den Terror der Hamas, dann auch den jahrzehntelangen Konflikt mit vielen verpassten Chancen auf allen Seiten.“

Im Anschluss an die adventliche Andacht trafen sich die Gäste des Adventsempfangs im Seitenschiff der Kirche zu einem kleinen Imbiss und Gesprächen.© Philipp Reiss

Rund 350 Gäste kamen in die Speicherstadt

Gemeinsam mit Pröpstin und Hauptpastorin Ulrike Murmann begrüßte Fehrs rund 350 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften zum Adventsempfang.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit unterhielten sich angeregt.© Philipp Reiss

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