Stiftungswettbewerb

Ranziner Dorfkirche ist KiBa-Kirche des Jahres

Publikumsliebling: Die Dorfkirche Ranzin darf sich nun "KiBa-Kirche des Jahres" nennen.
Publikumsliebling: Die Dorfkirche Ranzin darf sich nun "KiBa-Kirche des Jahres" nennen. © Sebastian Kühl, PEK

20. Mai 2021

Die Dorfkirche im vorpommerschen Ranzin hat den Publikumspreis "KiBa-Kirche des Jahres 2021" gewonnen: Mit 3960 Stimmen liegt das Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert deutlich vor der zweitplatzierten Stiftskirche St. Cyriakus in Frose (Sachsen-Anhalt). Diese erlangte 2187 Stimmen.

Den dritten Platz belegt die Kirche im sächsischen Klitten mit mit 1432 Stimmen. Insgesamt nahmen 13.935 Menschen an der Abstimmung teil. Ein Rekord, teilt die "Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland" (Stiftung KiBa) mit, die den Wettbewerb ausrichtet.

Raum für geistliche und kulturelle Angebote

Vor allem online sei für Ranzin abgestimmt worden. Die Dorfkirche liegt an der gut frequentierten Strecke nach Usedom und ist auch touristisch und kulturell relevant: Das Gebäude bietet viele Möglichkeiten für Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen. Sie sollen dazu ermutigen, auch die geistlichen Angebote wahrzunehmen.

Die Kirche Ranzin

Der Bau begann begann 1249. Der Westturm kam viele hundert Jahre später hinzu, er wurde 1861 aus Backstein auf einem spätgotischen Feldstein-Unterbau errichtet. Im Inneren der Kirche ziehen vier Buntglasfenster und freigelegte Wandmalereien vom Anfang des 14. Jahrhunderts die Blicke auf sich.

Bemerkenswert sind auch die Grabplatten mit Wappen und Inschriften von 1315, 1357 und 1407, die zu den ältesten erhaltenen Grabdenkmälern in Vorpommern gehören. Eine vor wenigen Jahren neben der Kirche eingerichtete Begegnungsstätte der Gemeinde bringt Menschen aus Ranzin und der Umgebung zusammen. Angrenzend wurde ein Streuobstsortengarten eingerichtet, der zum Verweilen einlädt. 

Dass die Dorfkirche auf so großes Interesse stoße, liegt auch an der herausragende Öffentlichkeitsarbeit der Kirchengemeinde und ihrer Unterstützender, teilte die Stiftung mit. Pastor Ulf Harder hatte unter anderem per Messenger-Dienst und auf dem Internetportal www.kirche-mv.de mit großem Engagement die Werbetrommel für die Ranziner Kirche gerührt.

Wettbewerb bewirkt mehr Unterstützung

Jeden Monat stellt die Stiftung KiBa auf ihrer Website eine geförderte Kirche vor. Am Ende kann aus allen zwölf "Kirchen des Monats" eine zur "KiBA-Kirche des Jahres" gewählt werden. 

"Natürlich sind alle Kirchen in Deutschland besondere und bemerkenswerte Gebäude", sagt Catharina Hasenclever, die Geschäftsführerin der Stiftung. "Aber wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Wettbewerb in jedem Jahr die Aufmerksamkeit auf ein von uns unterstütztes Gotteshaus lenken können, für das sich so offensichtlich viele Menschen begeistern."

Großer Image-Gewinn

Für Gemeindepastor Ulf Harder ist der erste Platz für die Ranziner Dorfkirche eine freudige Überraschung. "Damit haben wir nicht gerechnet", sagte er. Das Ergebnis spreche für die große Begeisterung der Kirchengemeinde und der ihr verbundenen Menschen, so Ulf Harder. Zudem sei es ein Zeichen dafür, wie stark sich die Menschen mit den Kirchen in ihrer Region identifizieren. 

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Unterstützt von Bischof Tilman Jeremias (rechts) präsentieren Gemeindemitglied Carl Kauert (links) und der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Bernd-Michael Kellerhoff, ein Banner zum Titelgewinn "Kirche des Jahres". © Sebastian Kühl, PEK

Mit dem Titelgewinn ist kein Geld, jedoch großes Renommee verbunden. Genau diesen Imagegewinn möchte Ulf Harder nun nutzen, um die Bekanntheit der multifunktionalen Ranziner Kirche mit ihren zahlreichen Veranstaltungsformaten noch weiter zu steigern. Als er vom Gewinn der Wahl erfuhr, habe er umgehend zwei Banner anfertigen lassen, mit denen er auf den Titel "Kirche des Jahres" aufmerksam machen wolle, berichtete Ulf Harder.

Umfassende Sanierung 

"Ranzin – Wir sind Nummer 1" ist in großen Lettern auf den Bannern zu lesen. Eines der Banner wird demnächst am Baugerüst weithin sichtbar sein. Nachdem 2019 Dach und Innenraum des Kirchenschiffs saniert wurden, fand im vergangenen Jahr die Renovierung des Westturms statt. Die Stiftung KiBa förderte die Maßnahmen mit 10.000 Euro.

Das sind die Plätze 2 und 3

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Zweitplatzierte: Die St. Cyriakus Stiftskirche in Frose. © EKD


Die Grundmauern der Stiftskirche St. Cyriakus in Frose stammen noch aus dem 9. Jahrhundert; ihre heutige romanische Gestalt erhielt die flachgedeckte, dreischiffige Basilika bei einem Umbau um 1170. Im vergangenen Jahr unterstützte die Stiftung die Sanierung des Gebäudes zum zweiten Mal mit 10.000 Euro. 

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Die Innenansicht der Klittener Kirche – sie landete bei der Abstimmung auf dem dritten Platz. © EKD

Die drittplatzierte Kirche in Klitten wurde 1222 erbaut und beheimatet Altarbilder aus der Werkstatt Lukas Cranachs d.J.. Für die Rundum-Sanierung des historischen Gebäudes stellte die KiBa 25.000 Euro zur Verfügung.

Zur Stiftung 

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 33,9 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr sind Förderzusagen über rund 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.700 Mitglieder engagieren sich bundesweit im "Förderverein der Stiftung KiBa e. V." 

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