Rettungsprogramm für syrische Flüchtlinge gefordert
08. Januar 2013
Kiel. Schleswig-Holsteins Flüchtlingsrat hat die Bundesregierung aufgefordert, syrischen Flüchtlingen den Aufenthalt in Deutschland zu erleichtern. In Syrien eskaliere der Bürgerkrieg weiter und ein Ende der Gewalt sei nicht absehbar, sagte Geschäftsführer Martin Link.
Die Bundesregierung verweigere ebenso wie andere Staaten der Europäischen Union bisher den geflohenen Menschen ein Aufnahmeprogramm und mache selbst bei der Erteilung der Visa keine Zugeständnisse. Link sprach sich für ein organisiertes Rettungsprogramm aus.
Von den rund 33.000 in Deutschland lebenden Syrern hätten 6.000 im vergangenen Jahr einen Asylantrag gestellt, hieß es. Die Politik dürfe nicht alle Verantwortung an die überforderten Nachbarstaaten abschieben, so Link. Rund 440.000 Syrer haben nach Angaben des Flüchtlingsrates Schutz in den benachbarten Ländern Libanon, der Türkei, Jordanien und dem Irak gesucht. Der Flüchtlingsrat begrüßte, dass der Kieler Innenminister Andreas Breitner (SPD) bereits im Sommer 2012 mehr deutsche Bereitschaft zur Aufnahme der syrischen Flüchtlinge gefordert hatte.