Personalie

Rostocker Seemannsdiakon geht in den Ruhestand

Seemannsdiakon Folkert Janssen zusammen mit seiner Nachfolgerin Stefanie Zernikow
Seemannsdiakon Folkert Janssen zusammen mit seiner Nachfolgerin Stefanie Zernikow© epd-bild/Nicole Kiesewetter

30. Dezember 2019

28 Jahre war Folkert Janssen Seemannsdiakon in Rostock. Doch nun ist Schluss: Zum Jahresende geht er mit 62 Jahren in den "selbstgewählten" Ruhestand.

Viele Jahre war er Seemannsdiakon in Brunsbüttel (Elbe), bevor er 1991 nach Rostock kam, um die Seemannsmission im Überseehafen mit aufzubauen. "Ich habe irgendwann festgestellt, dass ich nichts anderes kann als Seemannsdiakon."

Gründung vom Seemannsclub „Hollfast“

1991, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung, "da war das Fenster noch offen", sagt Janssen, "da war noch vieles möglich". Dieses Fenster habe er genutzt, gemeinsam mit dem Verband aller Seemannsmissionen, der Seemannsmission Bremen, der damaligen Seehafen Rostock AG, der Deutschen Seereederei und der damaligen Mecklenburgischen Landeskirche: Am 4. August 1991 wurde der Seemannsclub "Hollfast" im Überseehafen mit einem Festgottesdienst in der Warnemünder Kirche eröffnet.

Aufgabe: Häfen ein menschliches Gesicht geben

"Hollfast" sei ein plattdeutscher Begriff und bedeute "Halt und Stütze", erklärt Janssen. Menschen von Bord müssten einen Ort haben, wo sie hingehen können. "Unsere Aufgabe ist, den Häfen ein menschliches Gesicht zu geben". Dazu gehöre für ihn und sein Team, bei Heuerproblemen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, für Seeleute Geld nach Hause zu überweisen, günstige Telefonkarten zu besorgen und Einkaufsfahrten in die Stadt inklusive Stadtführung anzubieten. "Wir sind die einzigen im Hafen, bei denen die Seeleute ins WLAN kommen."

5.300 Besucher jährlich im Seemannsclub

Rund 5.300 Seeleute besuchen jährlich den Club, dazu kommen für Janssen und seine Mitarbeiter rund 1.800 Bordbesuche. Dabei müsse man "eine Antenne" für die Atmosphäre des Zusammenlebens entwickeln und ein Auge auf den Zustand der Unterbringung der Seeleute und der Hygiene an Bord haben. "Die Herde der schwarzen Schafe ist zwar immer noch Bestandteil unserer Arbeit", sagt Janssen, "aber es gibt ja auch weiße Schafe".

Grundrechtcharta für Seeleute wirkt sich positiv aus

Zunehmend positiv wirke sich die seit 2013 international geltende Grundrechtecharta für Seeleute aus. "Ihre Ziele sind ein besserer Arbeitsschutz sowie garantierte Mindeststandards bei den Lebensbedingungen", sagt Janssen. Dazu gehöre auch das Anrecht, Seemannsmissionen besuchen zu dürfen. "Das war vorher nicht immer so." Zudem können Seeleute jetzt medizinische Versorgung in einem Hafen in Anspruch nehmen und auch die Ruhezeiten sind klarer geregelt.

Stefanie Zernikow wird Nachfolgerin

Nachfolgerin von Janssen wird zum 1. Januar Stefanie Zernikow (36), seit 2016 Leiterin der Seemannsmission in Kiel. Neben ihrer Leitungserfahrung in der Seemannsmission bringe sie auch Erfahrungen im Speditionsgewerbe mit, so Arno Pöker, Vorsitzender des Vereins Deutsche Seemannsmission Rostock und ehemaliger Oberbürgermeister der Hansestadt.

„Kirche geht auch anders“

Nach 28 Jahren gehe Janssen "mit dem guten Gefühl der Zufriedenheit", bilanziert Janssen und freut sich darauf, "dass ich künftig da 'ja' sagen kann, wo ich möchte". Ein wenig stolz sei er vor allem auf eines: "Wir haben in einem entkirchlichten Umfeld eine Akzeptanz dafür erreicht, dass Kirche auch anders geht." Und gelernt habe er in dieser Zeit vor allem ein anderes: "Man braucht nicht viel, um ein Stück Menschlichkeit zu schaffen."

Deutsche Seemannsmission

Das weltweite Netz der Deutsche Seemannsmission zur Betreuung von Schiffsbesatzungen umfasst insgesamt 17 Auslands- und 16 Inlandsstationen. Mehr als 700 Frauen und Männer arbeiten weltweit haupt- und ehrenamtlich für die Deutsche Seemannsmission.

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