Begegnungswoche

Rügen: Jugendliche treffen ehemalige Zwangsarbeiter

13. Mai 2014 von Simone Viere

Sassnitz. Im Rahmen einer Begegnungswoche treffen 15 deutsche und acht polnische Jugendliche von Sonntag (18. Mai) bis Freitag (23. Mai) auf der Insel Rügen fünf ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen und der Ukraine. Wie das Dokumentationszentrum Prora mitteilte, veranstaltet es diese Begegnungswoche unter dem Motto "Grenzen überwinden" bereits zum elften Mal. Die Jugendlichen kommen aus Sassnitz und Szczecin.

Geplant sei, gemeinsam die Orte auf Rügen zu besuchen, wo die Gäste aus Polen und der Ukraine in der NS-Zeit unter menschenrechtswidrigen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten. Die Jugendlichen wollen die eigenen Eindrücke und Erfahrungen sowie die Erinnerungen der ehemaligen Zwangsarbeiter in einem Filmbeitrag und einer Fotoausstellung verarbeiten und dokumentieren. Dabei werden sie von erfahrenen Medienpädagogen unterstützt.

Erinnerungen ehemaliger Zwangsarbeiter

Die Zeitzeugin Janina Hain (90) aus Polen gehöre zu den polnischen Zwangsarbeitern, die schon mehrmals an der jährlichen Begegnungswoche teilnahmen. Sie wurde den Angaben zufolge 1941 bei einer Straßenrazzia der deutschen Besatzer gefangen genommen und nach Rügen verschleppt. Am Sassnitzer Bahnhof wurde sie von der Besitzerin des damaligen Wiener Cafés am Hafen abgeholt und musste bis zum Kriegsende 1945 täglich mindestens zwölf Stunden schwer arbeiten. Zudem musste sie Beschimpfungen, Demütigungen und Misshandlung ertragen und erhielt kaum Lohn.

NS-Zeit: Rund 13 Millionen ausländische Zwangsarbeiter in Deutschland

Die ukrainische Zeitzeugin Elena Zheshko wurde als Vierjährige mit ihrer Mutter und ihrer zwei Jahre älteren Schwester nach Rügen auf das Landgut eines Bauern in Bergen verschleppt. Sie habe mit ansehen müssen, wie ihre Mutter fast mit dem Tode dafür bestraft wurde, dass sie Kriegsgefangenen im benachbarten Lager mit Essen helfen wollte. Diese Bilder hätten sich der Tochter bis heute eingeprägt. Innerhalb der deutschen Grenzen gab es in der Zeit des Nationalsozialismus rund 13 Millionen ausländische Zwangsarbeiter, außerhalb mussten mindestens nochmal so viele im deutschen Einflussbereich Zwangsarbeit leisten, hieß es. 

 

Info

Im Rahmen des Programmes findet am Mittwoch, 21. Mai, um 10 Uhr ein Empfang im Rathaus von Sassnitz statt mit einer anschließenden Podiumsdiskussion.

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