Sohn eines katholischen Pfarrers wird zum Priester geweiht
19. Mai 2015
Hamburg. Bis zum Jahr 2000 arbeitete Peter Moskopf als evangelischer Pfarrer. Dann trat er samt Familie zum katholischen Glauben über, wurde Pfarrer. Jetzt folgt ihm Sohn Ferdinand, wird Priester.
Dass katholische Pfarrer eigene Kinder haben, gilt eher als Ausnahme. Der 27-jährige Diakon Ferdinand Moskopf aus Lübeck hat einen katholischen Pfarrer zum Vater – und muss dies nicht verheimlichen. Moskopf folgt seinem Vater jetzt auch beruflich: Am Pfingstsonnabend wird er im Hamburger St. Mariendom zum Priester geweiht, wie die "Neue Kirchenzeitung" berichtet.
Sein Vater Peter Moskopf (60) war bis zum Jahr 2000 noch evangelischer Gemeindepastor in Büchen (Kreis Herzogtum Lauenburg), ehe er zum katholischen Glauben übertrat. Er beendete seinen Pastorendienst, studierte katholische Theologie in Erfurt und arbeitete als Seelsorger in der katholischen Gemeinde Wismar. Pfingsten 2004 wurde er vom damaligen Erzbischof Werner Thissen zum Priester geweiht. Seitdem ist er in der Lübecker Gemeinde Kücknitz tätig.
Sohn zur Ehelosigkeit verpflichtet
Während des Übertritts war Peter Moskopf bereits verheiratet und Vater von drei Kindern. Alle fünf sind 2000 geschlossen zur katholischen Kirche gewechselt. Möglich war der Übertritt des Seelsorgers durch eine Ausnahmegenehmigung (Dispens) des Papstes, die auch für Verheiratete gilt. Ein Übertritt von Amtsträgern wird vom Vatikan nur in seltenen Einzelfällen und mit Auflagen genehmigt. Vorangegangen war eine Verständigung des katholischen Erzbistums mit der Nordelbischen Kirchenleitung.
Ferdinand Moskopf wurde Pfingsten 2000 gefirmt und war in Wismar schon als Messdiener tätig. Dass der neue katholische Pfarrer in Kücknitz eine Familie hatte, habe in der Gemeinde kaum jemand wahrgenommen, erinnert sich Ferdinand Moskopf. "Die Gemeinde hat das sehr gelassen genommen." Er studierte nach dem Abitur an der Frankfurter Jesuitenhochschule St. Georgen und ein Jahr lang im italienischen Padua. Praktika absolvierte er in der Jugendarbeit und in der Militärseelsorge in Plön. Seit der Weihe zum Diakon vor einem Jahr arbeitet er in der Gemeinde in Schwerin. Anders als sein Vater ist Ferdinand Moskopf aber zur Ehelosigkeit verpflichtet.