Friedensethische Fragen

Sommerempfang der Nordkirche: „Selig sind, die Frieden stiften“

Die Beteiligten beim Sommerempfang der Nordkirche am 27. Juni 2022 im Schleswiger Dom
Die Beteiligten beim Sommerempfang der Nordkirche am 27. Juni 2022 im Schleswiger Dom© Tim Riediger/Nordkirche
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt bei ihrem Impuls zum Thema "Frieden", Sommerempfang der Nordkirche am 27. Juni 2022
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt bei ihrem Impuls zum Thema "Frieden", Sommerempfang der Nordkirche am 27. Juni 2022© Tim Riediger/Nordkirche

28. Juni 2022

„Selig sind, die Frieden stiften“ war das Leitwort beim traditionellen Sommerempfang der Nordkirche. Rund 200 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft sind am Montag nach Schleswig in den St. Petri-Dom gekommen. Nach der Andacht von Bischof Gothart Magaard ging es in Gesprächen um friedensethische Fragen.

Im Schleswiger Dom wurde erst vor kurzem ein neu gestaltetes Friedensfenster eingeweiht, das das vertrauensvolle Miteinander in der deutsch-dänischen Grenzregion symbolisiert.

„Es ist erschreckend, welche Aktualität das Thema durch den Angriffskrieg auf die Ukraine bekommen hat. Gewalt konnte nicht durch Diplomatie und zivile Konfliktbearbeitung aufgehalten werden“, sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard in seinem Impuls zu Beginn einer Andacht.

Mehrere Referentinnen und Referenten beschrieben unterschiedliche Positionen dazu, wie Frieden in einer Welt gelingen kann, die an zahlreichen Orten von Ungerechtigkeit, Unfreiheit, Konflikten und auch Kriegen bestimmt ist:

Landesbischöfin: „Recht und Gerechtigkeit fördern, ehe Kriege entstehen“

„Wir müssen Recht und Gerechtigkeit fördern, ehe Kriege entstehen“, betonte Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche. Dies sei eine globale Aufgabe. Im aktuellen Kriegsgebiet in der Ukraine engagiere sich die Nordkirche daher im engen Austausch mit internationalen kirchlichen Bündnissen für die Zivilgesellschaft, marginalisierte Gruppen oder Projekte für mehr Gerechtigkeit.

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Die Domkantorei mit Domkantorin Mahela T. Reichstatt singt beim Sommerempfang der Nordkirche..© Tim Riedinger

Im Austausch mit Partnerkirchen sei ihr klar geworden, so die Landesbischöfin weiter, dass wir „auf die Welt allerdings auch nicht nur aus westeuropäischer Perspektive schauen dürfen“. Eine wichtige Aufgabe von Kirchen sei es daher, Räume für unterschiedliche Perspektiven zu schaffen und diese wahrzunehmen. „In vielen Teilen der Welt sind Religionen wichtige Träger von Frieden und Versöhnung, diese Netzwerke können und sollten wir noch besser nutzen“, betonte sie weiter.

Auch die Friedens- und Konfliktforscherin Dr. Zaineh Barakat erläuterte, wie wichtig Gespräche, Austausch und Empathie für Frieden und Versöhnung sind: „Das Gegenüber muss als Mensch wahrgenommen werden, nicht als Feind.“ Wenn allerdings bei den politisch Verantwortlichen kein Wille zum Frieden erkennbar ist, sei es extrem schwierig für die Zivilgesellschaft.

Die palästinensische Wissenschaftlerin leitet in Flensburg ein Doktorandenprogramm für friedensethische Strategien. Vor allem israelischen und palästinensischen Studierenden kann sie durch gemeinsame Projekte in Auschwitz oder Buchenwald diesen Perspektivwechsel vermitteln. „Sie kehren dann als Friedensbotschafter in den Nahen Osten zurück.“

„Frieden und Freiheit sind die Basis für alles andere“

„Frieden kann nur von der Bevölkerung selber ausgehen“, erläuterte Generalmajor Ruprecht von Butler aus Veitshöchheim in Bayern in seinem Redebeitrag. Es sei nicht möglich von außen –  mit militärischen Mitteln – Frieden zu schaffen. Militär könne allerdings die notwendige Stabilität herstellen, um zivilgesellschaftlichen Akteuren Raum für Friedens- und Versöhnungsarbeit zu geben.

„Frieden und Freiheit sind die Basis für alles andere“, betonte er. „Der Aufbau militärischer Stärke diene der Abschreckung, damit es zum Krieg nicht kommt, und damit auch dem Frieden.“ Und weiter: „Aber ich freue mich wirklich nicht darüber, dass es nötig ist, jetzt 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr bereitzustellen. Das Geld wäre für Infrastruktur, Klimaschutz oder Bildung viel besser investiert.“

 

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