"Hinz&Kunzt"

"Spende dein Pfand"- Aktion auf dem Hamburger Flughafen

Aktion "Spende deinen Pfand" am Hamburger Flughafen gestartet (Symbolbild)
Aktion "Spende deinen Pfand" am Hamburger Flughafen gestartet (Symbolbild)© Mike Richter - Fotolia

03. September 2015 von Klaus Merhof, Simone Viere

Hamburg. Im Hamburger Flughafen arbeiten ab sofort drei ehemalige "Hinz&Künztler" als Leergut-Beauftragte. Sie sammeln Pfandflaschen, die bislang im Müll landeten, weil sie nicht mit ins Flugzeug genommen werden dürfen. Dafür werden eigens sechs durchsichtige Behälter in den Terminals aufgestellt.

"Spende dein Pfand" lautet das Motto der Aktion, die gemeinsam von der Straßenzeitung "Hinz&Kunzt", dem Airport, der Universität Hohenheim (Baden-Württemberg) und dem Recycling-Unternehmen "Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland" gestartet wurde. 

Die Aktion sei ein "zweifacher Gewinn", sagt Johannes Scharnberg, Leiter des Geschäftsbereiches Aviation (= Luftfahrt) am Hamburg Airport. Zum einen helfe sie Menschen, wieder Fuß zu fassen - zum anderen diene sie der Umwelt. "Bislang verschwand buchstäblich Geld in der Tonne - jetzt hilft es einem sozialen Zweck." Der Erlös geht 1:1 an "Hinz&Kunzt". Die Zeitung beschäftigt die drei Mitarbeiter zu Mindestlohn-Konditionen. Der Flughafen stellt auch einen Aufenthaltsraum. Die Experten rechnen mit mindestens 250.000 Flaschen pro Jahr.

Gewinn für die Menschen und für die Umwelt

Einer der frischgebackenen Flaschensammler ist Uwe T. (48). "Nie im Leben" habe er sich träumen lassen, dass er einmal am Airport arbeiten würde, sagt er. Denn er habe "panische Flugangst". Jetzt ist er über den Job einfach nur glücklich: "Immer wenn ich ein Flugzeug sehe, denke ich: Da steige ich nicht ein. Ich bleibe hier - ich muss ja arbeiten."

Die sechs Sammeltonnen sind ausschließlich vor den Sicherheitskontrollen platziert. Andere Abfallbehälter in den Terminals werden von "Spende dein Pfand"-Mitarbeitern ausdrücklich nicht geleert. Die Idee für "Spende dein Pfand" stammt von Studenten der baden-württembergischen Universität Hohenheim. Nach ersten positiven Erfahrungen an der Uni wurde das Projekt auch am Flughafen Stuttgart und in Köln übernommen.

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