Neuer Propst

Steffen Paar will keine "Kirche in Schubladen"

Neuer Propst mit frischen Ideen: Steffen Paar möchte zuhören, was die Menschen umtreibt. Und Kirche aus alten Schubladen holen.
Neuer Propst mit frischen Ideen: Steffen Paar möchte zuhören, was die Menschen umtreibt. Und Kirche aus alten Schubladen holen. © Natalie Lux

01. März 2023

Der Umzug von Sülfeld nach Itzehoe ist geschafft: Am 5. März tritt Steffen Paar das Propstamt im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf an. Im Gespräch erzählt er, was ihm wichtig ist – und welche Aufgaben er zuerst anpacken will.

Acht Jahre lang war Steffen Paar Gemeindepastor in in der Gemeinde Sülfeld im Kirchenkreis Plön-Segeberg, bevor er als Propst kandidierte – und gewählt wurde. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagt er. Dennoch wolle er sich von der Rolle als Propst „nicht auffressen“ lassen. Neben der Gremienarbeit wolle er mit den Menschen vor Ort in Kontakt sein, so Paar.

Nah dran an den Menschen

Zunächst will der 42-Jährige die Pastoren und Kirchengemeinden in der Propstei Nord kennenlernen, für die er zuständig sein wird. Sein Kollege Propst Thielko Stadtland kümmert sich um den südlichen Teil des Kirchenkreises. „Mir ist es wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, was sie umtreibt“, erklärte Paar.

Einführungsgottesdienst

Steffen Paar wird am 5. März um 15 Uhr in der Stadtkirche St. Laurentii in Itzehoe von Schleswiger Bischof Gothart Magaard in sein Amt eingeführt. 

Gewählt ist er als Propst für die Dauer von zehn Jahren von der Synode des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf. 

Nah an den Menschen dran sein – dafür ist Paar bekannt. Bei seiner Aktion „Pastor to go – Leih dir den Pastor“ konnten ihn die Sülfelder für 90 Minuten buchen, ihn Rasen mähen lassen, mit ihm spazieren gehen oder mit ihm zusammen kochen. Dabei kam er mit den Menschen ins Gespräch – über Gott und die Welt.

Stippvisite in Kitas und Firmen

Ähnliches plant er auch in seinem neuen Amt. Mit der Aktion „Propst on tour“ will er an terminfreien Tagen Kitas, Betriebe und Einrichtungen besuchen. „Dadurch möchte ich mir ein Bild davon machen, wie die Menschen ticken.“ Schließlich könne er Strukturprozesse nur ordentlich begleiten, wenn er sich mit der Lage vor Ort auch auskenne, sagte Paar.

Hinzu kommt, dass Paar Vertrauen zurückgewinnen muss, das sein Vorgänger verspielt hat. Paar folgt auf Propst Thomas Bergemann, der nach Bekanntwerden eines Finanzskandals im Kirchenkreis im Februar 2022 von seinem Amt zurückgetreten war. „Es ist klar, dass die Menschen mir mit einer gesunden Skepsis begegnen. Ihr Vertrauen muss ich mir erarbeiten“, sagte Paar. Er möchte deshalb stark auf Transparenz und Kommunikation in der Verwaltung setzen. „Ich hoffe, dass mir die Menschen eine Chance geben.“

Lieber unkonventionell als altbacken

Die Pastorinnen und Pastoren will Paar darin bestärken, auch mal unkonventionelle Wege zu gehen. „Wenn Kirche sich in die Schubladen zurückzieht, in die man Kirche automatisch steckt, ist mir das zu wenig.“

Zur Person

Steffen Paar war zuvor acht Jahre lang Gemeindepastor in der Gemeinde Sülfeld im Kirchenkreis Plön-Segeberg. Der 1980 in Böblingen geborene Theologe ist seit 2018 Mitglied der Kirchenkreissynode und Landessynode der Nordkirche. Er lebt mit seinem Mann Christoph und einem Welsh-Terrier zusammen. 

Paar liebt Schokolade, backt gerne Kuchen und ist auf den Social Media-Kanälen Facebook, YouTube und Instagram aktiv. Sein Instagram-Account "Schokoladenkerl" hat gut 2.500 Follower.

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