Trauer um Pastor Harald Richter
03. Februar 2018
Das Gedenken war seine Aufgabe, die Erinnerung seine Pflicht: Die Nordkirche trauert um den Pastor im Ruhestand Harald Richter, der vergangenen Dienstag (30. Januar) im Alter von 90 Jahren gestorben ist.
Harald Richter war von 1957 bis 1992 Pastor der Kirchengemeinde St. Petri Ladelund. Als solcher übernahm er von seinem Vorgänger, Pastor Meyer, die Aufgabe, sich um die Gräber der im KZ Ladelund ermordeten Häftlinge zu kümmern. Vor allem aber setzte er sich in den folgenden Jahrzehnten unermüdlich für die Erinnerung und das mahnende Gedenken an das Konzentrationslager ein. Aber auch die Versöhnung mit den Hinterbliebenen der Opfer, insbesondere denjenigen aus Putten (Niederlanden), war ihm ein Anliegen. Ganz maßgeblich ist es seinem engagierten Einsatz zu verdanken, dass 1989 das Dokumentenhaus in Ladelund gebaut wurde, in dem seither die geschichtliche Aufarbeitung des Konzentrationslagers ihren Sitz hat.
Einsatz für das Gedenken und die Erinnerung
„Mit Harald Richter geht ein aufrechter und engagierter Pastor der Nordkirche von uns, dessen Name untrennbar mit der Gedenkstätte Ladelund verbunden ist“, so Landesbischof Gerhard Ulrich. „Durch seinen beharrlichen Einsatz – auch gegen manche innerkirchlichen Widerstände – für das Gedenken und die Erinnerung an das geschehene Leid und den Schrecken direkt in unserer Mitte hat er uns ein bleibendes Vermächtnis hinterlassen.“