Neue Flüchtlingsunterkunft in Hamburg geplant

Übersetzung, Hausaufgabenhilfe, Patenschaft: Harvestehuder Verein will Flüchtlingen helfen

Drei Frauen stehen dem Verein „Flüchtlingshilfe Harvestehude“ vor: Vladana Dethloff, Hendrikje Blandow-Schlegel und Heidrun Petersen-Römer (von links nach rechts).
Drei Frauen stehen dem Verein „Flüchtlingshilfe Harvestehude“ vor: Vladana Dethloff, Hendrikje Blandow-Schlegel und Heidrun Petersen-Römer (von links nach rechts). © epd / Karl Günter Rammoser

12. Mai 2014 von Simone Viere

Hamburg. Die Stadt Hamburg plant eine Flüchtlingsunterkunft im Villenviertel in Harvestehude. Lange bevor die Bezirksversammlung ihre Zustimmung gegeben hat, gründete sich ein Verein zur Unterstützung. Inzwischen sind fast 100 Menschen Mitglied.

Für Hendrikje Blandow-Schlegel (52) war sofort klar, dass sie helfen will. Als die dreifache Mutter aus Harvestehude im Herbst 2013 von den Plänen für eine Flüchtlingsunterkunft in ihrer Nachbarschaft hörte, kam ihr die Idee, einen Verein zu gründen. Die gut vernetzte Rechtsanwältin kontaktierte Freunde und Wegbegleiter wie etwa St. Johannis-Pastorin Birgitta Heubach-Gundlach, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt und den Schulleiter des Harvestehuder Wilhelm-Gymnasiums, Martin Richter.

Gemeinsam brachten sie den Verein "Flüchtlingshilfe Harvestehude" auf den Weg: Im Februar 2014 war die Gründung, und als der Bezirk Eimsbüttel Ende April öffentlich über die Pläne informierte, hatte der Verein schon 52 Mitglieder. "Inzwischen haben wir über hundert Unterstützer", freut sich die Vorsitzende Blandow-Schlegel heute. Darunter sind ganz verschiedene Menschen unterschiedlichen Alters und Berufs. Auch ist der Verein religionsübergreifend. "Das Selbstverständnis, anderen Menschen in Not zu helfen, findet sich schließlich in allen Religionen", sagt Blandow-Schlegel, selbst evangelisch.

Der Verein hat konkrete Pläne zur Unterstützung

Die Pläne der Unterstützer sind schon erstaunlich konkret: Es gibt zehn Arbeitsgemeinschaften, die ehrenamtlich Übersetzungen, Sprachunterricht, die Begleitung bei Behördengängen und therapeutisches Arbeiten anbieten möchten. Da in dem Gebäude vor allem Familien untergebracht werden sollen, gibt es auch viele Angebote für Kinder: von der Hausaufgabenhilfe über Kinderbetreuung bis zur Freizeitgestaltung. Das Gymnasium, 30 Meter Luftlinie entfernt, plant Patenschaften mit den Schülern - Flüchtlingshilfe wurde hier bereits zum Schulprojekt.

Nach dem Umbau des Gebäudes an der Sophienterrasse 1a, in dem bis Ende 2012 das Kreiswehrersatzamt der Bundeswehr war, sollen bis zu 220 Menschen Platz finden. Die Pläne sehen 23 Wohneinheiten vor, mit zwei bis acht Zimmern. Dafür müssen vor allem Sanitäranlagen eingebaut und Leitungen verlegt werden. Im Außenbereich soll es einen Spielplatz geben. Vorerst ist eine Nutzung des Geländes für zehn Jahre angedacht. Derzeit befasst sich die Bezirksversammlung mit dem Antrag der Sozialbehörde.

Bis zu 220 Menschen sollen hier ihr Zuhause finden

Die eingereichte Planung sieht einen Bezug des Gebäudes Ende des Jahres vor. Ob das klappen wird, hängt nicht nur von der Bezirksentscheidung ab. Auch Kritiker der geplanten Unterkunft könnten theoretisch mit einer Klage einen Baustopp bewirken. Und Kritiker, die das Gebäude nicht für geeignet halten, gibt es durchaus: Für das Geld, das die Stadt für den Kauf des Gebäudes gezahlt hat, könne man woanders mehr Menschen unterbringen, sagen sie. Eine Unterkunft in der reichen Nachbarschaft sei ungeeignet, die Infrastruktur sei zu schlecht.

Die Argumente sind in den Augen von Blandow-Schlegel unseriös. Mancher instrumentalisiere da wohl das Projekt für seine eigenen Zwecke, sagt sie. Ihr Verein geht weiter davon aus, dass es klappt und holt sich noch mehr Hamburger ins Boot, die den interkulturellen Austausch in ihrer Nachbarschaft wollen.

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