Religion

Jubiläumsjahr: Vorträge und Konzerte zum Judentum

Der Davidstern im Fenster einer Synagoge.
Der Davidstern im Fenster einer Synagoge.© lcva2, iStockphoto

23. Februar 2021

Unter dem Motto "SHalom&Moin" wird in Schleswig-Holstein das Jubiläumsjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" gefeiert.

Veranstaltungsübersicht: www.politische-bildung.sh/1700jahre zu finden

Weitere Informationen zum Festjahr: 2021jlid.de

Zwar sei es wichtig, sich mit der Geschichte der Juden in Deutschland zu beschäftigen, sagte Kulturministerin Karin Prien (CDU) am Dienstag zum Auftakt des Jubiläumsjahres. Wichtig sei es aber auch, das heutige jüdische Leben kennenzulernen.

Zu den Höhepunkten zählen die Veranstaltungen zu "400 Jahre Friedrichstadt" und der Festakt zur Eröffnung der Carlebach-Synagoge in Lübeck, der für den 12. August geplant ist. Der Kieler Landtag wird sich am (morgigen) Mittwoch mit dem Jubiläumsjahr befassen.

Bislang sind mehr als 140 Veranstaltungen zum jüdischen Leben und zur jüdischen Geschichte in Schleswig-Holstein geplant. Eine Übersicht dazu findet sich auf www.schleswig-holstein.de/juedisches-leben. Die Zahl wird sich noch weiter erhöhen, weil viele Planungen noch nicht abgeschlossen sind. Beteiligt sind unter anderem die Universitäten in Kiel und Flensburg, zahlreiche Schulen und die Jüdischen Gemeinden.

Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein sei den meisten Menschen unbekannt, sagte der Antisemitismusbeauftragte und ehemalige Ministerpräsident, Peter Harry Carstensen (CDU). "Jeder hat eine Einstellung zu Juden, aber kaum jemand hat einen gesehen." Die jüdischen Festtage seien weitgehend unbekannt. Es werde in den Supermärkten kaum koscheres Essen angeboten und koschere Restaurants fehlten auch. Carstensen hatte sein Amt vor einem Jahr angetreten.

Angst, sich als Juden in der Öffentlichkeit zu zeigen

Es sei immer noch nicht selbstverständlich, dass das Judentum zu Deutschland gehöre, sagte Prien, die in einer jüdischen Familie aufgewachsen ist. Jüdischsein werde von vielen Deutschen als "etwas Fremdes" wahrgenommen. Hier wünsche sie sich mehr Normalität. Er wisse aus den jüdischen Gemeinden, dass viele Mitglieder Angst hätten, sich als Juden in der Öffentlichkeit zu zeigen, ergänzte Carstensen.

Die Vorträge, Konzerte und Fortbildungen behandeln sowohl die Geschichte des Judentums als auch antisemitische Tendenzen in der Gegenwart. "Wir möchten die Vielfalt des jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur aufzeigen", sagte der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann.

Lesungen und Musik

Zu den bereits terminierten Veranstaltungen gehört eine Lesung des Autors Alex Feuerherdt über die internationale Politik gegen den Staat Israel und die Israel-Boykottbewegung am 1. Juni in Kiel.

Der Schriftsteller Ronen Steinke ("Terror gegen Juden") wird am 23. August im Jüdischen Museum in Rendsburg das Erstarken antisemitischer Gewalt in Deutschland und die staatlichen Schutzkonzepte kritisch beleuchten.

Mit einer Kombination aus Lesung und Konzert präsentiert das Ensemble OPUS 45 unter dem Titel "Ich hatte einst ein schönes Vaterland" am 7. November in der Lübecker Carlebach-Synagoge Texte und Musikstücke bekannter jüdischer Künstlerinnen und Künstler.

Jüdisches Leben heute

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Themenseite1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Eine Veranstaltungsreihe im Theater im Werftpark in Kiel hat das jüdische Leben in Deutschland heute zum Thema. Eine Veranstaltung zum jüdischen Leben in Schleswig-Holstein ist im November in der jüdischen Gemeinde in Elmshorn geplant. Im Mai soll eine digitale Fortbildung für Lehrkräfte zu Antisemitismus im digitalen Raum stattfinden.

"Die lange Tradition des Antijudaismus, des Antisemitismus und die systematische Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden in der Shoah - all das ist Teil unserer Geschichte und muss auch in diesem Jahr sichtbar werden", sagte Meyer-Heidemann.

Hintergrund

Anlass des Festjahres mit bundesweit mehr als Tausend geplanten Veranstaltungen ist der erste urkundliche Nachweis jüdischen Lebens in Mitteleuropa. Am 11. Dezember 321 hatte der römische Kaiser Konstantin die Stadtoberen in Köln per Edikt angewiesen, Juden Bürgerrechte einzuräumen, unter anderem die Ausübung öffentlicher Ämter.

An dem kulturellen Programm des Festjahres beteiligen sich bundesweit Synagogen-Gemeinden, Privatinitiativen, Kultur-Einrichtungen und Schulen. Bund, Länder und Kommunen fördern das Programm mit 25 Millionen Euro.

 

 

 

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