Schöpfungsverantwortung

Weihnachten vegan: Pastorin engagiert sich für Nutztiere

Gänse kommen bei vielen an Weihnachten als Braten auf den Tisch. Pastorin Vočka setzt sich für einen bewussten und ethischen Umgang mit Nutztieren ein.
Gänse kommen bei vielen an Weihnachten als Braten auf den Tisch. Pastorin Vočka setzt sich für einen bewussten und ethischen Umgang mit Nutztieren ein. © Aurélien Lemasson-Théobald, Unsplash

22. Dezember 2023

Während Haustiere an Weihnachten beschenkt werden, landen Gänse im Ofen. Pastorin Vočka fordert einen anderen Blick auf Nutztiere und macht sich in ihrer schleswig-holsteinischen Gemeinde für vegane Weihnachten stark.

Fondue, Gänsebraten, Kartoffelsalat mit Würstchen – für viele Menschen gehört der obligatorische Weihnachtsbraten zum Fest dazu. Bei Birgit Vočka, Pastorin in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Ellerbek (Kreis Pinneberg), ist das anders. Ihre Familie lebt nahezu vollständig vegan, seit Anfang des Jahres ist die 59-Jährige stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Aktion Kirche und Tiere“, der sich für Tierschutz einsetzt.

Tiere sind mehr als ein Schnitzel

„Gottes Liebe ist nichts Exklusives für Menschen“, ist Vočka überzeugt. Sie wünscht sich, dass Menschen lernen, auch Nutztiere wahrzunehmen: „Auch Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe haben viele Fähigkeiten, sie sind mehr als Steak und Schnitzel.“

Allein in Deutschland wurden im Vorjahr rund 2.400 Tonnen Gänsefleisch produziert, drei Viertel davon von Oktober bis Dezember, hieß es vom Statistischen Bundesamt. Und während Hausgänse etwa 15 Jahre alt werden können, leben Mastgänse höchstens sechs Monate, Schnellmast-Gänse nur etwa zwei Monate.

Tierethik muss stärker in den Fokus 

Dabei sei der Weihnachtsbraten kein Muss. „Es gibt viele, die sich über das Verhältnis zu den Tieren auch Gedanken machen und schon längst ihre Essgewohnheiten umgestellt haben“, sagt Vočka, die die Mengen des aktuellen Fleischkonsums nicht mehr zeitgemäß findet.

Die Pastorin spricht in ihrer Gemeinde oft über den Umgang mit Tieren und wünscht sich auch, dass Tierethik und Tiertheologie in der Ausbildung neuer Pastorinnen und Pastoren oder pädagogischen Fachkräften eine größere Rolle spielen sollte. Schließlich kommen viele Tiere in der Bibel vor.

Gott ist für alle Wesen da

Gerade in der Weihnachtsgeschichte stünden Tiere um die Krippe herum, in vielen Darstellungen seien sie sogar dichter am Kind als die Menschen. „In diesen Bildern transportiert sich der Glaube, dass Gott nicht nur für uns da ist, sondern für die gesamte Schöpfung, für alle Lebewesen“, sagt Vočka.

Obwohl die Theologin Kritik von Fleischfreunden einstecken muss, stoße ihr Engagement zunehmend auf Verständnis. „Am Anfang hatte ich immer das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, kein Fleisch zu essen.“

Haltung zu Fleischkonsum ändert sich 

Mittlerweile sei das anders. „Heute müssten sich eher diejenigen rechtfertigen, die noch immer sehr viel Fleisch essen oder sich keine Gedanken darüber machen“, findet Vočka. Und natürlich gibt es Weihnachten auch bei ihr einen Festtagsbraten, er ist einfach nur vegan.

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