Welthospiztag 2019: Mehr Vielfalt im Ehrenamt
09. Oktober 2019
Ein bunteres, offenes Ehrenamt steht im Mittelpunkt des Welthospiztags am 12. Oktober. Auch im Norden finden an diesem Tag viele Veranstaltungen statt – unter anderem in Lübeck.
Seit 2005 gibt es den Welthospiztag, der auf tabuisierte Themen wie Tod, Sterben und Trauer aufmerksam macht. In diesem Jahr wird das Ehrenamt unter dem Motto #buntesehrenamthospiz ins Zentrum gerückt – und zwar wird der Frage nachgegangen, wie dieses bunter und offener gestaltet werden kann.
Hospizarbeit wird überwiegend von Frauen gestaltet
Denn zentrale Ergebnisse einer bundesweiten Studie zeigen, dass ehrenamtliche Hospizarbeit überwiegend von Frauen in einer späten Erwerbsphase oder im Rentenalter getragen wird. Zudem werden bisher vor allem Menschen der gesellschaftlichen Mitte begleitet, obwohl sich Hospizarbeit grundsätzlich an jeden richtet, der Hilfe in der bei schwerer Krankheit benötigt.
Ehrenamt soll bunter werden
Der Deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband setzt sich daher für mehr Vielfalt und Offenheit in der hospizlichen Arbeit und vor allem im Ehrenamt ein. Bunter und flexibler soll es werden. „Wir wollen mehr jüngere Menschen ansprechen, mehr Männer und mehr Menschen mit Migrationserfahrung, also mit diversen kulturellen Hintergründen und Sprachen“, heißt es vom Verband.
Gottesdienst zum Welthospiztag in Lübeck
Der Gottesdienst in St. Marien (Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck) beginnt am 12. Oktober um 16 Uhr.
Zum Welthospiztag laden auch die Lübecker Hospiz- und Palliativeinrichtungen gemeinsam mit Pastor Frank Gottschalk, Hospizseelsorger im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, und Pastor Christian Asmussen von St. Marien zu einem Gottesdienst in die St. Marien-Kirche ein.
Poetry Slam im Hamburger Schmidt Theater
Zur Hamburger Hospizwoche werden mehr als 80 Vorträge, Lesungen, Rundgänge, Filme und Gespräche werden in diesem Jahr angeboten. Sie findet unter dem Motto „Hamburg feiert das Leben” vom 13. bis 20. Oktober im gesamten Stadtgebiet statt.
Auftakt ist am Sonnabend, 12. Oktober, ein Poetry Slam im Schmidt Theater an der Reeperbahn. Moderatoren sind Corny Littmann (Schmidt Theater) und Hartmut Pospiech ("Hamburg ist Slamburg").
Publikums-Jury entscheidet
Sieben Slam-Dichterinnen und Dichter werden im Schmidt Theater erzählen, warum das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen täglich gefeiert werden sollte, sagte Mitorganisator Sven Goldbach. In ihren Texten spiegelten sich die unterschiedlichen Lebenserfahrungen "von der Studentin bis zum gestandenen Landwirt". Eine Jury aus dem Publikum entscheidet über den Sieg. Jeweils fünf Minuten haben die Dichter Zeit, um das Publikum zu überzeugen. Die Pausen gestalten Künstler und Stipendiaten der HipHop Academy.
Der Eintritt ist zum Poetry Slam frei. Eine Anmeldung ist erforderlich unter anmeldung@welthospiztag-hamburg.de.
Letzte-Hilfe-Kurse und Palliative Stadtrundfahrt
Angeboten werden während der Hospizwoche unter anderem "Letzte Hilfe"-Kurse über den Umgang mit schwer erkrankten Menschen. Eine Palliative Stadtrundfahrt informiert über die Versorgung Sterbenskranker in Hamburg. Informationen rund um die ambulante Palliativversorgung gibt es auch auf türkisch, spanisch, polnisch, russisch und arabisch. In einem Gottesdienst in der Kulturkirche Altona am 20. Oktober um 17 Uhr werden Hinterbliebene darüber sprechen, wie sie den Umgang mit dem Tod erlebt haben.