Weltreligionen verlangen Einsatz im Kampf gegen Klimawandel
21. April 2016
Genf. Kurz vor der Zeichnung des Weltklimavertrages haben 270 religiöse Führungspersönlichkeiten von den Regierungen eine strikte Einhaltung der Vorgaben verlangt. Die Staaten müssten die Erderwärmung im Interesse aller Menschen stoppen, teilte der Lutherische Weltbund in Genf mit.
Die reichen Staaten sollten den armen Staaten bei der Umstellung auf klimafreundliche Energiegewinnung helfen, hieß es in dem Aufruf, den christliche, muslimische und jüdische Würdenträger unterzeichnet haben.
Die Religionsgemeinschaften sollten auch ihren Teil im Kampf gegen den Klimawandel beitragen, etwa indem sie die Emissionen der schädlichen Treibhausgase aus ihren Gebäuden drosselten.
Generalsekretär Junge: Klimawandel weder abstrakt noch theoretisch
Zu den Unterzeichnern gehören der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Martin Junge, der Kanzler der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, Marcelo Sánchez Sorondo, und der frühere Erzbischof von Kapstadt, Desmond Tutu.
Klimawandel sei weder abstrakt noch theoretisch, er sei vielmehr ein Bestreben nach Gerechtigkeit zwischen Menschen, die an verschiedenen Orten leben und aus verschidenen Generationen stammen, so Junge.
Offizielle Zeichnungszereminie am 22. April in New York
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wird am Freitag in New York offiziell die Zeichnungszeremonie für den neuen Weltklimavertrag eröffnen. Delegierte aus 195 Ländern hatten im Dezember in Paris ein neues globales Klimaschutzabkommen beschlossen.
Der Vertrag verpflichtet erstmals alle Länder zum Klimaschutz und tritt 2020 in Kraft. Er sieht unter anderem vor, die Erderwärmung auf 1,5 bis zwei Grad zu begrenzen und die Netto-Emissionen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf null zu senken.
Info
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine weltweite Gemeinschaft von lutherischen Kirchen. Er wurde 1947 gegründet und zählt inzwischen 145 Mitgliedskirchen in 98 Ländern weltweit, denen über 72 Millionen Christinnen und Christen angehören.
