Werden Kirchenbauhütten internationales Kulturerbe?
22. März 2019
Das Bauhüttenwesen könnte im Jahr 2020 internationales immaterielles Kulturererbe der UNESCO werden. Ganz vorn mit dabei: Die Kirchenbauhütte aus Lübeck, die jetzt schon auf der nationalen Liste vertreten ist.
Der erste Schritt ist getan: Deutschland hat zusammen mit Frankreich, Norwegen, Österreich und der Schweiz die Nominierung bei der UNESCO in Paris eingereicht. Beantragt wird die Aufnahme des Bauhüttenwesens in das UNESCO-Register „Guter Praxis zum Erhalt Immateriellen Kulturerbes.“ Es ist die erste Nominierung mit deutscher Beteiligung für diese Kategorie – mit Lübecker Beteiligung.
Schon jetzt auf der nationalen Liste für das immaterielle Kulturerbe
Schon jetzt steht die Kirchenbauhütte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg zusammen mit zwölf weiteren Bauhütten in Deutschland auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Der Eintrag „Das Bauhüttenwesen - Weitergabe, Dokumentation, Bewahrung und Förderung von Handwerkstechniken und –wissen“ wurde im Register ”Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes” eingetragen. Eine Entscheidung fällt der verantwortliche UNESCO-Ausschuss Ende des Jahres 2020.
Kombination aus traditionellem Handwerk und neuester Technik
„Bauhütten kombinieren seit Jahrhunderten traditionelles Handwerk mit neuesten Techniken und stellen so den Erhalt unserer Kirchen sicher“, so Liane Kreuzer, Bauchefin des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. „Der Erhalt, besonders auch unserer großen Innenstadtkirchen, wäre ohne das Fachwissen und –können unserer Bauhütte nur schwer möglich.“
Bauchefin: Die Bauhütte trägt maßgeblich zum Erhalt des Welterbes bei
Die Kirchenbauhütte wird durch Kirchensteuermittel finanziert. ”Die Bauhütte arbeitet unter anderem am Erhalt der Lübecker Innenstadtkirchen und trägt damit maßgeblich zum Erhalt des UNESCO Welterbes der Hansestadt Lübeck bei”, sagt Liane Kreuzer. Von der gemeinsamen Bewerbung für die Aufnahme des Bauhüttenwesens auf die internationale Unesco-Liste zusammen mit Frankreich, Österreich, der Schweiz und Norwegen verspricht sich die Bauchefin mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für die Besonderheit des Hüttenwesens vor Ort. ”Kulturerbe hält Welterbe”, so Kreuzer.