Änderung im Steuerrecht

Zahl der Austritte auch in der Nordkirche gestiegen

12. August 2014 von Timo Teggatz

Hamburg. Immer mehr Menschen verlassen gegenwärtig die Kirchen, auch im Norden. Als Hauptgrund gilt eine Änderung im Steuerrecht. Die Nordkirche steuert mit Information dagegen.

Wegen einer Änderung im Steuerrecht kehren offenbar immer mehr evangelische Christen ihrer Kirche den Rücken. Die Zahl der Austritte ist in den vergangenen Monaten teils um mehr als 50 Prozent gestiegen, hat eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergeben. Betroffen ist davon auch die evangelische Nordkirche. Ab 2015 wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisch von den Banken an den Fiskus weitergeleitet. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bedauerte die Austritte und die entstandenen Irritationen.

Die Nordkirche hat nach den Worten von Kirchensprecher Frank Zabel in den ersten Monaten erhöhte Austrittszahlen registriert. "Über die Gründe kann nur spekuliert werden." Die Daten seien allerdings unvollständig. Das Finanzdezernat habe bereits Ende Januar Spitzenverbände der Banken und Sparkassen angeschrieben und um eine verständliche, sachliche Information ihrer Kunden gebeten. Einige Infoschreiben hätten offenbar für erhebliche Irritationen bei den Kunden gesorgt und nicht nur Kirchenmitglieder verunsichert, so der Sprecher.

Nordkirche informiert per Flyer und Hotline

Die Nordkirche steuert dagegen: Sie hat eine kostenlose Kirchensteuer-Hotline (0800/1181204) und eine Mailadresse (steuern@lka.nordkirche.de.) eingerichtet. Ein Flyer der Nordkirche informiert über "Kapitalerträge und Kirchensteuer", er lässt sich <link http: www.nordkirche.de fileadmin user_upload nordkirche _blank link-extern>im Internet herunterladen. Außerdem gibt es Informationen zur Kirchensteuer <link http: www.nordkirche.de service kirchensteuer.html _blank link-extern>auf einer Website.

Die Kirchensteuer auf Kapitalerträge war bisher bei der Steuererklärung fällig. Künftig wird sie direkt von den Banken abgezogen. Die Steuersätze bleiben gleich. Anlass für die Umstellung sei nicht die "Erwartung etwaiger Mehreinnahmen" gewesen, sondern der "Wunsch nach einem gerechten und einfachen Besteuerungsverfahren", sagte der Leiter der Finanzabteilung im EKD-Kirchenamt, Thomas Begrich. Die Regelungen zu den Freibeträgen schützten die kleinen Sparer. Kirchensteuer wird erst ab einem Ertrag von jährlich 801 Euro für Ledige und 1.602 Euro für Verheiratete erhoben.

EKD: Kirchensteuer finanziert gesellschaftliche Arbeit

Begrich sagte, die kirchlichen Kommunikationsstukturen hätten die Menschen "nicht deutlich genug erreicht". So sei nicht klargeworden, dass es nicht um eine neue Kirchensteuer gehe. Der Finanzchef sagte, durch die Kirchensteuer ermöglichten die Mitglieder die Finanzierung der kirchlichen Arbeit und trügen damit auch zur Erfüllung gesellschaftlicher Aufgaben bei. Jeder Austritt sei eine "Schwächung der Solidargemeinschaft, aber eine zu respektierende Entscheidung".

Auch die katholische Kirche ist offenbar von dem Trend betroffen. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart traten nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von Januar bis Juni rund 10.000 Menschen aus der Kirche aus. Im gesamten Jahr 2013 waren es 14.617. In Deutschland leben gegenwärtig rund 24,2 Millionen Katholiken und 23,4 Millionen evangelische Christen. Ihr Anteil an der Bevölkerung liegt bei rund 60 Prozent.

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