Interview

Zum 65. Geburtstag: 12 Fragen an Bischof Gothart Magaard

Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Nordkirche
Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Nordkirche© Marcelo Hernandez, Nordkirche
Gothart Magaard 1986 in Hamburg-Jenfeld.
Gothart Magaard 1986 in Hamburg-Jenfeld.
Gothart Magaard als Kind.
Gothart Magaard als Kind.

01. November 2020 von Stefan Hans Kläsener

Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard wird am Sonntag, 1. November, 65 Jahre alt. SHZ- Chefredakteur, Stefan Hans Kläsener, hat ihm im Vorfeld 12 Fragen gestellt:

Stefan Hans Kläsener: Lieber Herr Bischof, sind 65 Jahre schon ein biblisches Alter? Man wird in Pandemiezeiten ja bescheiden.

Bischof Gothart Magaard: In der Bibel heißt es ja:„Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre …“. 65 Jahre sind sicher noch kein biblisches Alter, aber ich bin für 65 Jahre und alle damit verbundenen Begegnungen und Erfahrungen sehr dankbar.

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Seelsorger in all den Jahren?

Ich denke gerne an den Reformationstag 2017, den wir hier im Schleswiger Dom mit einem großen Festgottesdienst gefeiert haben. Vielleicht denke ich spontan an diesen Anlass, weil es heute so unwirklich ist, dass der Dom bis auf den letzten Platz gefüllt war. Wir haben gesungen und unbeschwert gefeiert.

Daneben denke ich an die sogenannten Ordinationsgottesdienste, die wir zweimal im Jahr feiern. Dabei segnen und beauftragen wir junge Pastorinnen oder Pastoren, die ihre ersten Stellen antreten. Für mich sind das immer auch Aufbruchsfeste für unsere ganze Kirche.

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Magaard 2001 als Studiendirektor in Preetz.

Was war Ihre größte seelsorgerliche Panne?

Bei einem wichtigen Gottesdienst hatte ich die falsche Uhrzeit im Kopf und kam 20 Minuten zu spät an. Da konnte ich mir nur noch schnell den Talar anziehen und sofort mit der Predigt beginnen. Das war mir trotzdem sehr unangenehm.

Gibt es etwas aus Ihrer Amtszeit, von dem Sie nicht wollen, dass es öffentlich wird?

Grundsätzlich ist das Bischofsamt ein öffentliches Amt. Dazu gehört auch, dass man mit einer kritischen Wahrnehmung des eigenen Tuns umgeht. Ich bin aber dankbar dafür, dass es einen seelsorgerlichen Schutzbereich gibt, der auch für mich gilt.   

Sind Sie auf einen Erfolg, eine Bilanz, eine Entscheidung stolz?

Mein Gefühl im Hinblick auf Dinge, die mir geglückt sind, würde ich eher als Dankbarkeit beschreiben, denn als Bischof ist man immer Teamplayer und darauf angewiesen, dass sich viele Menschen für Ideen begeistern können und mich bei meinem Tun unterstützen. Das habe ich oft erlebt. Stolz bin ich daher auf alle, die mit Mut, Kreativität und Gottvertrauen unserer Kirche ein Gesicht geben. Und ich wünsche mir, dass alle, die in der Kirche leiten, ihre Aufgabe darin sehen, solches Engagement zu fördern und zu bestärken.

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Magaard bei der Einsegnung in sein Amt als Bischof durch den ehemaligen Landesbischof Gerhard Ulrich. © Pittkowski/Nordkirche

Was wünschen Sie sich, dass es die Menschen über Sie sagen?

Mir ist das Bischofsamt als Besuchsamt besonders wichtig. Ich führe immer gern Gespräche in den Kirchengemeinden, aber auch mit Menschen, die in Politik und Gesellschaft, in Landwirtschaft und im Tourismus Verantwortung übernehmen.  Ich würde mich daher freuen, wenn Menschen über mich sagen: Er hört uns zu, er meint es ernst und wir können ihm vertrauen.

Was macht einen guten Pastorin, einen guten Pastor aus?

Dass sie mit Liebe zu den Menschen Bibel und Zeitung nebeneinander legen und ernsthaft darum ringen, was um Gottes willen an der Zeit ist.

Dass sie Teamplayer sind und Menschen in glücklichen und in schweren Zeiten gut begleiten. Und ihrer Aufgabe mit Liebe und Hingabe nachgehen.

Petrus oder Paulus?

Petrus – weil man ihn gelegentlich unterschätzt. Er ist von Anfang an dabei und lernt auf seinem Weg mit Ecken und Kanten, mit Erfolgen und Scheitern wie das geht, ein Apostel zu sein.

Ostsee oder Nordsee, Berge oder Meer?

Die Frage ist einfach: Ostsee und Nordsee, denn ich bin Bischof im schönsten Sprengel zwischen den Meeren, mit Stadt und Land, Inseln und Halligen, Grenzland und sehr weiten Horizonten.

Mittelmeer oder Skandinavien?

England! Ich schätze Land und Leute sehr und bin davon überzeugt, dass wir unsere gute ökumenische Partnerschaft zur anglikanischen Kirche gerade in Brexit-Zeiten noch ausbauen sollten. Das Miteinander in Europa ist ein kostbares Gut.

Tee oder Kaffee?

Ich bin – passend zur letzten Antwort - überzeugter Teetrinker.

Was wünschen Sie anderen Menschen zum Geburtstag: „Hauptsache Gesundheit“?

Diese Frage ist sehr einfach zu beantworten, denn ich greife immer zum gleichen Kanon, um zu gratulieren:
Viel Glück und viel Segen
Auf all deinen Wegen
Gesundheit und Frohsinn
Sei auch mit dabei!

Zum Schluss: Haben Sie ein Bild vor Augen, das Ihnen etwas bedeutet? 

Ein Bild mit kräftigen Farben von Emil Nolde – etwa das "Meer im Abendlicht".

 

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