Therapie-Tiere im Kinder-Hospiz

Zwei kleine Schweine spenden Trost

Sie sind die Lieblinge im Kinder-Hospiz Sternenbrücke: "Trüffel" und "Timbo".
Sie sind die Lieblinge im Kinder-Hospiz Sternenbrücke: "Trüffel" und "Timbo".© epd-bild

12. November 2017 von Julia Reiß

Im Kinder-Hospiz Sternenbrücke in Rissen gibt es seit dem Frühjahr zwei ungewöhnliche Haustiere: Trüffel und Timbo sind Mini-Pigs. Sowohl für die schwer kranken Kinder als auch Geschwisterkinder sind sie eine aufregende Ablenkung.

In einem Villenviertel in Hamburg-Rissen spaziert manchmal ein kleines Schwein den Gehweg entlang. Das ist dann aber nicht aus dem Wildgehege des nahen Forsts "Klövensteen" entwischt, sondern aus dem Kinder-Hospiz Sternenbrücke. Denn seit März gehören die zwei "Mini-Pigs" Trüffel und Timbo fest zum Therapeuten-Team in dem Pflegezentrum für sterbenskranke Kinder. "Trüffel ist der frechere der beiden, der geht schon mal auf Entdeckungstour, wenn jemand das Tor offen lässt", erzählt Ute Nerge, Leiterin und Gründerin der Sternenbrücke.

Hunde waren keine Option

Die Kinder, die oft ein paar Wochen im Jahr zu Besuch kommen, hätten häufig nach Tieren gefragt. Hunde waren keine Option. "Nicht jedes Kind geht unbefangen mit Hunden um, außerdem lösen ihre Haare bei manchen Allergien aus", so Nerge. Die Schweine haben keinen Fellwechsel und seien deswegen gut geeignet für das Hospiz. Außerdem sind sie ganz einfach etwas Besonderes - "wer hat schon ein Schwein als Haustier?".

Sie hören auf ihre Namen

Sowohl Kinder als auch Mitarbeiter sind begeistert von Trüffel und Timbo. Jeden Morgen werden sie aus ihrem Nachtquartier in ein gemütliches Gehege mit Sonnensegel, Stroh und kleiner Hütte im Innenhof geführt. Dort können die Kinder sie besuchen oder zumindest durch die bodentiefen Fenster beobachten.

"Sie hören auf ihre Namen und kommen sofort angelaufen, wenn man in die Nähe ihres Geheges kommt". Sie suchen den Kontakt zum Menschen und schnüffeln an der Hand. Eine Tiertrainerin testete vorab Stressresistenz und Eignung der Tiere.

Die Schweine trainieren das Podest-Klettern

Trüffel und Timbo seine wahre "Glücks-Bringer" - für Patienten und Geschwisterkinder gleichermaßen, sagt Nerge. Das Juchzen eines Kindes, das sonst kaum eine Reaktion zeigt, sei die schönste Bestätigung, dass sie mit den Tieren eine gute Wahl getroffen hätten. Kinder im Rollstuhl dürfen mit den Schweinen an der Leine auf dem weitläufigen, parkähnlichen Gelände vom Kinder-Hospiz spazieren gehen. Momentan trainieren die Mitarbeiter mit den beiden, dass sie die Treppe zu einem kleinen Podest hinaufklettern, damit sie auch auf Höhe bettlägeriger Kinder kommen.

Nerge hat inzwischen viele Anfragen anderer Hospize bekommen. "Die meisten wollen wissen, ob die Schweine stubenrein sind - ja, das sind sie!" Bisher hat sie von keinem anderen Hospiz mit diesen ungewöhnlichen Haustieren gehört.

Ort zum Kraftschöpfen

Die Sternenbrücke eröffnete im Mai 2003. Im Gegensatz zu einem Erwachsenen-Hospiz kommen hier nicht nur Kinder her, die am Ende ihres Lebens stehen. Sterbenskranke sowie mehrfach-schwerstbehinderte Kinder und ihre Familien können an bis zu 28 Tagen im Jahr im Kinder-Hospiz aufgenommen werden, um Kraft zu schöpfen.

Zum Team gehören neben Pflegekräften auch Schmerztherapeuten, Sozialpädagogen und Trauerbegleiter sowie Familientherapeuten und Erzieher. Bis zu zwölf unheilbar erkrankte Kinder und junge Erwachsene bis 27 Jahre können zusammen mit ihren Angehörigen zeitgleich aufgenommen werden. Das Hospiz finanziert sich zur Hälfte aus Spenden.

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