Frauenwerk der Nordkirche lehnt Burka-Verbot ab
20. Februar 2014
Kiel. Das Frauenwerk der Nordkirche lehnt ein Burka-Verbot ab. Eine entsprechende Entscheidung des Petitionsausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtags hat Frauenwerks-Leiterin Pastorin Ulrike Koertge am Donnerstag in Kiel begrüßt. "Ob eine Frau sich für oder gegen das Tragen einer Burka entscheidet, unterliegt dem Selbstbestimmungsrecht einer jeden Einzelnen" so Koertge in einer dem epd zugeleiteten Stellungnahme. Vorraussetzung sei aber, dass es sich um eine bewusste und freiwillige Entscheidung der jeweiligen Trägerin handelt, betonte Koertge.
Anlass: Ein Kieler Bürger hatte jüngst den Landtag per Petition aufgefordert, ein entsprechendes Verbot der Vollverschleierung für muslimische Frauen zu erlassen oder sich dafür auf Bundesebene einzusetzen. Der Petitionsausschuss hatte die Eingabe beraten und eine Stellungnahme des Innenministeriums erhalten. "Dem Anliegen des Petenten kann nicht entsprochen werden", entschied der Ausschuss.
Selbstbestimmungsrecht einer jeden Einzelnen
Nach den Worten von Pastorin Koertge sind die Menschen im europäischen Kulturkreis gewohnt, ihrem Gegenüber ins Gesicht zu blicken und einander uneingeschränkt auf Augenhöhe zu begegnen. Deshalb sei es verständlich, dass das Tragen einer Burka bei vielen Menschen Fremdheitsgefühle und Irritationen auslöst. Diese müssten ernst genommen werden. "Dennoch halten wir es für den falschen Weg, der Situation mit einem Verbot zu begegnen", betonte die evangelische Theologin.
Das Frauenwerk vertritt kirchlich engagierte Frauen aus 1045 Kirchengemeinden
Das Frauenwerk der Nordkirche bietet frauenspezifische Erwachsenenbildung, Frauenprojekte und die "FrauenReisen Hin und weg" an. Ferner ist das Frauenwerk Trägerin des Ev. Kurzentrums und Sanatoriums "Gode Tied" in Büsum/Nordsee und von "contra - Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein". Das Frauenwerk vertritt kirchlich engagierte Frauen aus den 1.045 Kirchengemeinden und den Kirchenkreisfrauenwerken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.